Seit Dienstag ist auch die heimische Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Seit dem furchtbaren Attentat von Berlin herrscht auch in Österreich erhöhter Terroralarm. „Die Bilder aus Deutschland zeigen, wie schnell es einen treffen kann und in welcher Dimension“, sagt Verfassungsschutzchef Peter Gridling, oberster Terrorismusbekämpfer, zu ÖSTERREICH.
Alarm. Innenministerium und Polizei sind jedenfalls in erhöhter Alarmbereitschaft - ein Notfallplan für etwaige Terroranschläge auf österreichischem Boden liegt bereits in der Schublade, bestätigt Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck (siehe rechts).
90 Austro-Jihadisten kehrten aus Syrien zurück
Anlass zur Besorgnis gibt vor allem die große Zahl an mutmaßlichen Jihadisten in Österreich. „Eine vierstellige Zahl“, also mindestens 1.000 Personen, könnten laut Gridling potenziell gewaltbereit sein.
Erhöhte Gefahr. Besonders alarmierend: Den Behörden sind 355 Austro-Terroristen bekannt. Laut Gridling haben sich insgesamt 295 Jihadisten aus Österreich dem bewaffneten Kampf in Syrien angeschlossen. 90 Kämpfer seien bereits nach Österreich zurückgekehrt. Von ihnen gehe eine erhöhte Gefahr aus. 60 Jihadisten wurden an der Ausreise nach Syrien gehindert.
Mehr Polizei, Fahndungen & Sicherheitsmaßnahmen
Vorkeherungen. Das Innenministerium reagiert jedenfalls mit erhöhter Polizeipräsenz auf das Attentat im Nachbarland: „Wir werden verstärkt an neuralgischen Punkten, sprich Weihnachtsmärkten, Einkaufszentren und in öffentlichen Verkehrsmitteln, Präsenz zeigen“, erklärt Gridling. Wichtig sei es, „die Kollegen mit entsprechender Ausrüstung dahin zu schicken“. Parallel dazu kündigt Gridling zahlreichen Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen an.
Und das Innenministerium tastet die Sicherheitsmaßnahmen für Adventmärkte (s. S. 7) und kommende Veranstaltungen auf etwaige Lücken ab. Erstere seien „traditionell ein sehr leicht verletzbares, weiches Ziel“.Karin Fischer