Sommer vorbei:
Almabtrieb der Jung-Lipizzaner
13.09.2006
Nach den Sommermonaten auf der Alm kehren am Samstag die jungen Lipizzanerhengste ins Bundesgestüt Piber zurück.
Auf dem Weg findet in Maria Lankowitz traditionell eine Segnung statt, danach steigt in Köflach ein Fest. Eine Woche später kommen auch die jungen Stuten von der Sommerfrische heim. Anfang Oktober werden die Junghengste für die Spanische Hofreitschule in Wien ausgemustert.
100 Lippizaner auf der Alm
Diesen Sommer waren insgesamt rund 100 junge Lipizzanerpferde auf den Almen in der Weststeiermark. Während die ein- bis dreijährigen Stuten noch eine Woche länger auf der Gleinalm untergebracht sind, kehren am Samstag 44 Junghengste von der Stubalpe zurück in das Bundesgestüt Piber.
Ihr Weg führt von der Alm auf 1.500 Metern Seehöhe über das Gasthaus Wiendl - wo sie feierlich geschmückt werden - nach Maria Lankowitz. Dort findet etwa um 10.00 Uhr die traditionelle Pferdeweihe statt. Danach führt der Almabtrieb nach Köflach, wo ein festliches Rahmenprogramm auf die jungen Huftiere und das Publikum wartet.
Auftritt bei der Herbstparade in Piber
Einen weiteren Auftritt werden sowohl die jungen Hengste als auch die knapp 60 Mutterstuten und 33 Fohlen im Alter zwischen drei und sechs Monaten bei der Herbstparade am 30. September in Piber haben.
Anfang Oktober folgt dann die jährliche Ausmusterung der Junghengste. Von den 44 ein- bis dreijährigen Hengsten werden zwischen vier und sechs Tiere nach Wien in die Spanische Hofreitschule zur weiteren Ausbildung gebracht.
Strenge Auswahlkriterien
Die Kriterien für die Junghengste sind streng und das Auswahlverfahren komplex. So kommt es nicht nur darauf an, dass das so genannte Exterieur (das äußere Erscheinungsbild des Pferdes, Anm.) passt, sondern auch das Interieur, also das Verhalten des Hengstes in der Gruppe oder auch sein Mut und Aktivität. Zudem seien Charaktereigenschaften des Tieres sowie die Blutlinie entscheidend, heißt es von der Spanischen Hofreitschule.
Almluft tut den Hengsten gut
Die Aufenthalte der Junghengste auf der Alm dienen der optimalen Entwicklung der Tiere, betonen die Experten. So würden die jungen Pferde mehr Widerstandskraft und eine Grundkondition erreichen. Zudem würden die Tiere abgehärtet, während sie auf den Almen beste Nahrung erhalten. Jene Junghengste, die nicht für Wien ausgewählt werden, bleiben entweder für die Zucht in Piber oder werden verkauft.