ÖSTERREICH-Reporterin Larissa Eckhardt begleitete Flüchtlinge über die Grenze.
Seit 72 Stunden bin ich jetzt an der slowenisch-österreichischen Grenze und begleite die Menschenmassen von Šentilj, dem letzten slowenischen Ort, nach Spielfeld in der Steiermark: „We want to go to Germany“, skandieren die Massen: Syrer, Iraker, Afghanen, Frauen, Kinder, junge Männer. Tausende Einzelschicksale. Von Šentilj bis zur österreichischen Barrikade sind es gerade zwei Kilometer. Am Mittwoch herrschte hier noch blankes Chaos.
Keine Kontrolle
Am Donnerstag haben die österreichischen Polizisten die Lage zumindest im Ansatz im Griff. Sie versuchen, den Flüchtlingsstrom in ein erstes Sammel-Camp auf österreichischer Seite zu leiten, wenige Meter von der Grenze entfernt. Hier stehen zwei beheizte Zelte. Daneben mehrere kleinere Zelte. Trotz verstärkten Polizeieinsatzes gelingt es nicht, die Massen irgendwie zu bündeln und kontrolliert weiterzuleiten.
„Wir wollen weiter!“ Niemand wird kontrolliert, keiner zeigt einen Pass vor. Naen N. (33) aus Hama in Syrien sagt: „Wir wollen doch nicht in Österreich bleiben, wir wollen einfach durchreisen, so rasch als möglich nach Deutschland.“
VIDEO: Flüchtlingskrise eskaliert