Am Keplerplatz

20 Jahre Haft: Jordanier stach mit Messer auf Polizisten ein

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Der 41-Jährige hatte Selbstmord-Absichten und stach deshalb sogar in der Waffenverbotszone zu. 

Der 41-jährige Jordanier musste sich am Freitag wegen versuchten Mordes vor dem Landesgericht in Wien verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, im Mai am Keplerplatz einen Polizisten (24) in Tötungsabsicht mit einem Messer attackiert zu haben. Zum Glück trug der Beamte ein Stichschutz-Gilet, deshalb blieb er bei dem Angriff unverletzt.

20 Jahre Haft kassierte der Angeklagte für die Tat. Das Urteil ist rechtskräftig. Das Gericht sah es als gegeben an, dass der Jordanier dem Beamten am Keplerplatz von hinten in Tötungsabsicht in die rechte Brust gestochen hat. Das Urteil ist rechtskräftig.
 Eine Videoaufzeichnung einer Überwachungskamera soll den Vorfall zeigen. Kurz vor der Attacke soll der Mann erfahren haben, dass er unfruchtbar sei und er dadurch in einen psychischen Ausnahmezustand geriet.

Weil er es nicht schaffte sich selbst zu töten setzte er mit dem Messer-Angriff auf "Suicide by Cop". Er hoffte damit von einem Kollegen des Polizisten erschossen zu werden. Das gestand der Angeklagte. 

Die Aussage in seiner ersten Einvernahme, dass er den Beamten töten wollte, nahm er beim Geschworenenprozess zurück.  Er habe vielmehr "aus seiner Lebenserfahrung aus dem Fernsehen" gewusst, dass alle Polizisten Schutzwesten tragen, die sie vor Messerstichen schützen. Warum er dann mit dem Messer mit einer Klingenlänge von 19,5 Zentimetern derart heftig auf den Beamten einstach, dass sich die Klinge verbog, konnte er nicht erklären.

Ohne Schutzweste lebensbedrohliche Verletzungen

Aus dem Gutachten des medizinischen Sachverständigen ging hervor, dass der Polizist ohne Schutzweste tödliche oder mindestens lebensbedrohliche Verletzungen erlitten hätte. Der Beamte ist seit der Tat zudem in psychologischer Behandlung und nur mehr im Innendienst im Innenministerium tätig.

Zwei medizinische bzw. psychiatrische Sachverständige bescheinigten dem Angeklagten volle Zurechnungsfähigkeit. Beim Tatzeitpunkt lag auch keinerlei Beeinträchtigung durch Alkohol oder Drogen vor. Auf der Tatwaffe wurde zudem DNA des Jordaniers sichergestellt.

Der Tatort liegt innerhalb einer in Favoriten verhängten Waffenverbotszone. Diese trat am 30. März in Kraft, nachdem es im Bereich Reumannplatz - Keplerplatz zu einer Häufung von Messerstechereien gekommen war. In diesem Zusammenhang sind bereits mehrere Mordversuch-Verfahren gerichtsanhängig.

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