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1. Verhandlungstag

Amok-Prozess: "Dachte, die Leute weichen aus"

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Der Amokfahrer will keine Passanten wahrgenommen haben.

Am Dienstag hat im Grazer Straflandesgericht der Prozess gegen Alen R. begonnen. Er soll im Juni vorigen Jahres bei seiner Amokfahrt durch die Innenstadt drei Menschen getötet und viele verletzt haben. Der Besucherandrang war weniger groß als erwartet, planmäßig gingen die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie die Befragung des Beschuldigten und erster Zeugen über die Bühne.

Einweisung in Anstalt
Die Staatsanwaltschaft hat deshalb einen Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingebracht. Das Geschworenengericht unter Vorsitz von Richter Andreas Rom hat in der Verhandlung über eine Einweisung zu entscheiden.

Vor dem Straflandesgericht waren Sperrgitter aufgestellt worden, doch von einem Besucheransturm konnte keine Rede sein. Alle erhielten ihre Eintrittskarten und konnten im Schwurgerichtssaal oder bei der Übertragung in einen zweiten Saal dabei sein. Obwohl Fotografieren erlaubt war, war auch diesmal wie schon bei den Jihadisten-Prozessen ein Gerichtszeichner am Werk.

Die Eröffnungsplädoyers waren knapp, zwei Staatsanwälte und Verteidigung fanden mit insgesamt 23 Minuten ihr Auslangen. Staatsanwalt Rudolf Fauler schilderte noch einmal die Wahnsinnsfahrt vom 20. Juni, die nur wenige Minuten dauerte, aber "für viele Menschen eine Zäsur darstellte". R. raste "mit bis zu 80 km/h durch die Herrengasse", wobei sein Geländewagen zahlreiche Personen erfasste. Eine Frau und ein vierjähriger Bub waren sofort tot, ein Fußgänger war bereits zu Beginn der Fahrt niedergemäht und getötet worden. Ein weiteres schwerverletztes Opfer war einige Monate später an Herzversagen gestorben, was aber laut Staatsanwaltschaft nichts mit der Tat zu tun hatte.

Unterschiedliche Gutachten
Der zweite Staatsanwalt, Hansjörg Bacher, erklärte den Geschworenen in erster Linie das Problem mit den unterschiedlichen psychiatrischen Gutachten, von denen zwei R. als nicht zurechnungsfähig eingestuft hatten, während ihm ein Sachverständiger Zurechnungsfähigkeit bescheinigte. Auch Verteidigerin Liane Hirschbrich betonte, es gehe in diesem Verfahren nur um die Frage der Zurechnungsfähigkeit.

Richter Rom meinte, er sei "verwundert" über das überaus gepflegte Aussehen des mutmaßlichen Amokfahrers, der von Kopf bis Fuß in Weiß erschienen war und keinen Bart, dafür aber eine Brille trug. Im Laufe der Verhandlung erzählte er immer wieder, dass seine Frau ihn zuhause eingesperrt habe und er selbst ein "sehr ruhiger Mensch" sei. Warum seine mittlerweile geschiedene Ehefrau mit den beiden Kindern ins Frauenhaus geflüchtet war, konnte er aber nicht sagen.

Schuss als Auslöser
Grund für die Wahnsinnsfahrt sei "ein Schuss" gewesen, den niemand sonst gehört hatte. "Ich war in Panik und wollte zur Polizei", schilderte er. Dass er dabei Menschen überfahren habe, sei ihm nicht bewusst gewesen, "weil die Leute sowieso ausweichen." Die Zeugen - unter ihnen der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), gaben an, R. sei gezielt auf Passanten und Radfahrer zugefahren. Nagl beschrieb, dass die Opfer "wie Puppen auf dem Gehsteig" gelegen seien.

Doch der 27-Jährige sah sich selbst als Opfer. Seine Angaben variierten schon am ersten Verhandlungstag stark, einmal war es der Schuss, der ihn erschreckt hatte, dann wollte er seinen Schwiegervater in der Stadt gesehen haben und war nur bestrebt, vor ihm zu flüchten. "Er wollte mich erschießen", erzählte er plötzlich. "Das ist neu", sagte einer der Opferanwälte.

Im Vergleich zum vorgespielten Video der Einvernahme am Tag nach der Tat wirkte Alen R. wesentlich gedämpfter, er sprach mit hoher, leiser Stimme. Seine Anwältin brachte die vielen Tabletten ins Spiel, die er angeblich wegen seiner Rückenschmerzen nehmen muss. Bereits im Juli 2015 schrieb er, er sei eher für die Krankenanstalt geeignet als für das Gefängnis. Derzeit wird er in der Grazer Nervenklinik Sigmund Freud verwahrt.

Der Prozess wird am Mittwoch um 9.00 Uhr fortgesetzt. Am Vormittag sind die ersten Gutachter - Gerichtsmediziner, Verkehrssachverständiger, Toxikologe - am Wort, am Nachmittag sollen weitere Zeugen gehört werden.
 

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 15:18

Verhandlungstag beendet

Damit ist auch die Befragung durch die Gutachter beendet. Richter Rom vertagt die Verhandlung auf morgen 9 Uhr. Wir bedanken uns fürs Mitlesen.

 15:03

Schwiegervater an allem schuld

R. sagt immer wider, dass sein Schwiegervater hinter allem stecke. Warum hat er dann nicht diesen niedergefahren, will die Gutachterin wissen. Ihm sei erst im Gefängnis eingefallen, dass nur der Schwiegervater hinter allem stecken könne, so R.

 14:48

Weiterhin geht es darum, welche Medikamente Alen R. einnimmt. Die Anwältin möchte von ihrem Mandanten wissen, ob man ihm mitteilte, warum er dreimal am Tag Medikamente bekommt. R. antwortet auf die Frage nicht richtig und spricht immer nur davon, dass er zu weit weg von seinen Kindern sei.

 14:30

Die Gutachterin will nun wissen, ob R. Tabletten zu sich nehme. Ja, sagt R., er nehme ein Mittel gegen Schizophrenie sowie ein Schlaf- und ein Beruhigungsmittel.

 14:28

"Frau wollte mich vergiften

Die Stimme des Angeklagten wird nun immer leiser. R. erzählt nun wirre Geschichten. So soll seine Frau versucht haben, ihn zu vergiften. "Ich hatte immer bauchschmerzen nach dem Essen".

 14:19

Frage nach Schüssen

Eine Gutachterin will vom Angeklagten wissen, wie viele Schüsse er gehört habe. Dabei widerspricht sich Alen R. Er gibt nun an, dass er von jemande anderen angehalten wurde. Dies hat außer ihm aber niemand gesehen.

 14:16

Damit wurden nun alle Zeugen für heute einvernommen. Jetzt können die Gutachter noch Fragen stellen.

 14:06

Er hatte Angst, "zwischen Geländer und Auto eingequetscht" zu werden, so der Zeuge weiter. Damit ist der Zeuge entlassen.

 13:57

R. bekommt Handmikro

R. spricht undeutlich, deshalb bekommt er ein Handmikro. Der Richter fragt, warum R. auf Grün wartet und nicht bei Rot fährt, wenn er Schüsse hört. R. nuschelt. Der Richter will wissen, weshalb nur er die Schüsse gehört habe. "Ich habe jedenfalls Schüsse gehört", sagt R.

 13:53

Nächster Zeuge

Der nächste Zeuge ist Busfahrer. R. sei am Griesplatz bei rot stehen geblieben, er habe auch geblinkt. Auch der Busfahrer sagt aus, dass er keine Schüsse gehört habe. Er wird entlassen.

 13:51

Er habe auf dem Griesplatz keine Schüsse gehört. Der Zeuge wird entlassen.

 13:46

Nächster Zeuge

Der nächste Zeuge war mit seinem Auto am Griesplatz auf der Mittelspur. Der Angeklagte sei ohne zu blinken an ihm "hinüber geschnitten". Dann habe er zwei Menschen auf dem Gehsteig angefahren.

 13:45

Beisitzerin: "Sie können sich nur erinnern, an was Sie wollen." R.: "Ich war in Panik." Er sei selbst Opfer gewesen.

 13:42

Alen R. darf zurück in den Gerichtssaal

Richter fasst die Zeugenaussagen für den Angeklagten zusammen. "Was sagen Sie dazu, dass diese Zeugen übereinstimmend ausgesagt haben, dass sie Ihnen nicht gedroht hätten?" Alen R.: "Vielleicht sind das andere Personen." Richter ruft Entsetzt: "Wie bitte?! Nein, das sind nicht andere Personen!"

 13:41

Der Zeuge dankt den Passanten, die Erste Hilfe leisteten. Er wird aus dem Zeugenstand entlassen

 13:38

Er erlitt Stichverletzungen am Rücken. Die Klinge sei etwa drei Zentimeter lang gewesen.

 13:37

Auch er sagt aus, dass er R. noch nie gesehen und ihn nicht gekannt habe.

 13:36

Nächster Zeuge

Die Zeugin wird entlassen, nun sagt ihr Ehemann aus.

 13:34

Richter fragt, ob sie R. bedroht hätten: Sie hätten den Mann noch nie zuvor gesehen. Sie habe wegen der Attacke noch immer Kreuzschmerzen und könne ihre Hand nicht richtig bewegen.

 13:30

Nächste Zeugin

Die nächste Zeugin wurde mit ihrem Ehemann vor dem Spar attackiert. "Wir kamen vom Einkaufen, waren auf dem Gehsteig, als wir auf einmal einen Krach gehört haben." Sie seien niedergeführt und auf die andere Straßenseite geworfen worden. "Er hat uns dann noch mit dem Messer attackiert, wir haben das nicht verstanden."

 13:28

Der Richter entlässt die Witwe aus dem Zeugenstand.

 13:28

Zeugin weint

Aufgrund des Unfalls sei sie zwei Monate im Spital und vier Monate in Reha gewesen. Außerdem konnte sie zwei Monate nicht gehen. "Es hat mein ganzes Leben gezeichnet, dieser Mensch hat alles zerstört."

 13:27

Richter will wissen, ob sie sich daran erinnern kann, dass sie oder ihr Mann drohend gewinkt hätten. Das könne sie sich nicht vorstellen.

 13:24

Ehefrau des ersten Todesopfers

Die Zeugin ist die Ehefrau des ersten Todesopfers. Ein Dolmetscher erklärt, dass sie sich nicht an den schrecklichen Vorfall erinnern könne. Sie sei mit ihrem Gatten einkaufen gewesen und bei dem Unfall ins Koma gefallen. Erst nach Tagen sei sie im Spital aufgewacht.

 13:19

R. wird aus dem Saal gebracht

Die nächste Zeugin will nicht vor dem Angeklagten aussagen. Dieser wird aus dem Saal gebracht.

 13:19

Er sei auch gezielt von R. angefahren worden, wenn er erwischt worden wäre, könnte er nun nicht mehr aussagen. Nagls Aussage ist hiermit beendet, er wirft R. noch einmal einen bösen Blick zu.

 13:17

Er habe versucht, Erste Hilfe zu leisten. Dann alarmierte er die Polizei. "Ich hab dann vom Funkgerät des POlizisten vernommen, dass dieser Amokfahrer in die Innenstadt gefahren ist, da hab ich mich innerlich darauf vorbereitet, dass das einer der schwierigsten Tage meines Lebens wird."

 13:15

"R. fuhr rechts an mir vorbei", berichtet der Bürgermeister. Während der Angeklagte gezielt auf die nächsten Menschen zufuhr, sei er umgekehrt zum Unfallort.

 13:13

Nagl habe einen lauten Knall gehört und zwei Personen gesehen, die wie Puppen auf der Straße lagen.

 13:12

Zeuge und Bürgermeister Nagl wirt R. einen bösen Blick zu.

 13:10

Prozess wird fortgesetzt

Bürgermeister Siegfried Nagl wird als erster Zeuge in den Zeugenstand geholt.

 12:54

Bürgermeister Siegfired Nagl ist am Grazer Straflandesgericht eingetroffen.

 11:54

Mittagspause bis 13 Uhr

Die Hauptverhandlung wird nun für eine Stunde unterbrochen.

 11:46

Eine weitere Anwältin der Privatbeteiligten fragt, warum Bedrohung von dem getöteten Ehepaar ausging. Es sehe für sie "sehr gezielt" aus, dass er "immer die Kontrolle über das Auto verlor", wenn er Leute sah. Er könne das nicht erklären, meint R. Die Anwältin hält fest, dass Alen R. einen IQ von 132 habe. Sie nehme ihm die Unbedarftheit nicht ab.

 11:43

R. wird gefragt, ob er öfter Dates gehabt habe. Ja, er habe sich eine Beziehung erhofft. Ob er immer in kurzer Hose und mit Ruderleiberl bekleidet auf seine Dates gegangen sei? Nein.

 11:39

Welche Bedrohung von dem Fünfjährigen ausgegangen sei, fragt ein weiterer Anwalt. Er habe den Buben nicht gesehen, antwortet R. Ob er wegen der Verfolgungsängste in den Rückspiegel geschaut habe, wisse R. nicht mehr.

 11:38

Privatbeteiligte fragen

R. wird gefragt, warum er mit dem Messer auf das Paar losging. "Ich wollte mich nur wehren", sagt er. Sie seien zu nah an seinem Auto gewesen. "Natürlich waren die nah an ihrem Auto, sie haben sie niedergefahren", so der Vertreter der Privatbeteiligten. R. könne sich nicht mehr genau erinnern, die beiden seien bedrohlich auf ihn zugekommen. Vertreter der Privatbeteiligten: "Die sind am Boden gelegen." Er habe nur "ein ganz kleines Taschenmesser" verwendet, so R.

 11:33

Gefängnis "zu anstrengend"

Richter Rom erklärt, dass R. plötzlich statt des Gefängnisses in eine Krankenanstalt wollte. "Warum der Sinneswandel?" "Das war zu anstrengend im Gefängnis, ich war das nicht so gewohnt", erklärt der Angeklagte. Beisitzerin: "Aber Sie haben ja gesagt, dass Ihre Frau sie eingesperrt hat, dann müssten Sie es ja gewohnt gewesen sein." Er wollte wegen Rückenschmerzen in die Krankenanstalt, sagt R. dann.

 11:29

Staatsanwalt Bacher

Bacher fragt R, warum er zur Polizei ging. R. sagt, er habe gedacht, es sei besser, ins Gefängnis zu kommen, als erschossen zu werden. Für den Staatsanwalt sehe es danach aus, dass der Angeklagte "ein Zeichen setzen wollte und mit Bomben und Granaten ins Gefängnis fahren wollte." Alen R.: "Es war wegen der Schüsse."

 11:27

Staatsanwalt fragt weiter

Staatsanwalt Fauler erkundigt sich nach R.s Dioptrien. Er habe 5,5. Am Tag der Amokfahrt sei er ohne Brille gefahren, weil er Kontaktlinsen gehabt habe.

 11:26

Gutachter Müller befragt R.

Müller: "Warum sind Sie in die Herrengasse gefahren?". Der Angeklagte könne sich nicht erinnern.

 11:24

Der Angeklagte habe im Internet oft nach Frauen gesucht, auf falsche Profile sei er jedoch nicht hereingefallen.

 11:22

Staatsanwalt Fauler will wissen, warum R. trotz der Bedrohnungen nie zur Polizei gegangen sei.

 11:21

Der Staatsanwalt fragt den Angeklagten nach dem Verhältnis zu seinem Eltern. Die hätten auch nicht gewusst, was sie gegen die Bedrohnungen gegen ihn tun sollten. Sein Vater sei nun an Krebs erkrankt.

 11:20

Seine erste Ehefrau sei in Bosnien geblieben, weil ihre Eltern sie nicht zu ihm nach Österreich gelassen hätten. Seine zweite Frau habe immer "gemeckert und Probleme gemacht", nachdem sie nach Österreich gekommen sei, erklärt R.

 11:16

Staatsanwalt befragt Angeklagten

Jetzt befragt Staatsanwalt Fauler den Angeklagten. Er will wissen, was R. in Bosnien gemacht habe: "Verwandte besucht."

 11:14

Die zweite Beisitzerin fragt den Angeklagten, wie es möglich sei, dass er Probefahrten mache und im Autohandel tätig sei, wenn er keine Fahrpraxis habe. Alen R.: "Ich fahre nur Automatik". Die Beisitzende weist darauf hin, dass in den Akten der Anstalt Göllersdorf, wo R. zurzeit sitzt, sein ausgeübter Beruf als "Kraftfahrer" bezeichnet wird.

 11:11

Selbstmitleid

Richter fasst zusammen: Immer seien die anderen schuld: Österreich, das AMS, die Ehefrau, etc. "Was empfinden Sie, wenn Sie sich das heute ansehen, außer Selbstmitleid?" Alen R. weicht aus, er wolle sich bei jedem Opfer entschuldigen.

 11:06

Keine Reue

Der Richter betont, dass Alen R. keine Mitgefühl oder Reue zeige. "Was soll ich dazu sagen, ich bin nicht schuld, schuld sind die, die mich verfolgen und bedrohen", sagte der Angeklagte bei der Einvernahme.

 11:05

Sicherheitsvorkehrungen vor dem Gericht

Sicherheitsvorkehrungen Graz © APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL

(c) APA/ERWIN SCHERIAU

 11:03

Der Richter fragt Alen R., warum alles auf seinen Computer gelöscht gewesen sei. Der Angeklagte behauptet, dass er nichts gelöscht habe.

 11:01

Im Video erklärt man dem Angeklagten nochmals, dass er drei Menschen mit seinem Auto getötet habe. Alen R. zweifelt daran, er meint, sie wären erschossen worden.

 10:57

Im Video erklärt Alen R., dass ihm alles auf die Nerven gehe. "Wann komme ich ins Gefängnis?" In Österreich sei es wie in einem Gefängnis, sagt der Angeklagte.

 10:55

Wahres Ich?

Im Video fragt die Polizeiärztin den Angeklagten, wie seine Ehefrau heiße. "Ist das wichtig? Das können Sie doch im Computer nachsehen", antwortet er gereizt. "Ist das Ihr wahres Ich, der Schnippische, der Zynische, der Eiskalte?", fragt der Richter. Man verhandle heute nicht über den Alen R., der im weißen Anzug ruhig vor Gericht sitzt, sondern über diesen Alen R. vom Juni 2015.

 10:49

Alen R. sehe vor dem Fenster Gestalten. Er habe einen Waffenschein und sei immer gut informiert. Sprengstoff besitze er keinen. Auch über Selbstmord habe er noch nie nachgedacht, aber "wenn man so behandelt wird", würde es ihn nicht wundern, wenn er solche Gedanken bekäme.

 10:45

Was ihm der Mann, den er in der Zweigelgasse getötet habe, getan habe? "Es sind immer dieselben Leute", erklärt R. Er spricht von "Psychoterror".

 10:43

Im Video ist R. völlig ruhig und entspannt, er zeigt keine Emotionen.

 10:39

Auch von der "türkischen Mafia" spricht R. im Video. Der Richter fasst zusammen, wer ihn bedroht haben soll: "Bosnier, türkische Mafia und heute der Schwiegervater."

 10:37

Fortsetzung des Videos

Weiter im Video: R. erklärt Hergang der Amokfahrt: "Als keiner mehr da war, den ich kannte, bin ich zur Polizei gegangen."

 10:35

Video

Im Video wird Alen R. gefragt, ob er wisse, was er getan habe. "Wenn man Stress hat und hier wie ein Hund behandelt wird...", beginnt R. zu antworten. Der Richter stoppt das Video hier: "Hier schließt sich für mich der Kreis, dass Sie der Welt zeigen wollten, dass Sie kein Hund sind", sagt der Richter.

 10:32

Staatsanwalt Rudolf Fauler und Verteidigerin Liane Hirschbrich

Staatsanwalt Verteidigerin © APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL

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 10:31

Richter Andreas Rom

Richter Andreas Rom © APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL

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 10:29

Video

Alen R. antwortet im Video ganz ruhig und logisch auf die Fragen.

 10:28

Video der Einvernahme

Im Video sieht man Alen R. gekleidet mit T-Shirt, kurzer Hose und Badeschlapfen. Er sagt, dass er seit Jahren verfolgt werde und Botschaften sowie Anrufe bekomme.

 10:26

Ein neues Video wird abgespielt: Begutachtung durch die Polizeiärztin vom 20. Juni 2015.

 10:25

Bei seiner Einvernahme habe R. den Islam als "seine Religion" angegeben. Am Tag nach der Tat habe er diese schriftlich korrigiert. Für den Richter sei dies ein Zeichen dafür, dass Alen R. sehr wohl "bei Sinnen gewesen sei".

 10:22

Kontakt zu radikalen Predigern?

Der Richter fragt nach Mohammed M., einem radikalen Prediger, der dazu aufgerufen hat, Ungläubige "in ihren Einkaufsstraßen" zu überfahren. R. betont, dass er diesen Mann nicht kenne. "Die sind mir alle zu streng, deswegen bin ich Christ."

 10:19

Richter: "Sie hatten Kontakt zu Fikret B." Der Prediger in einer Moschee hatte acht Jahre Haft wegen Jihadismus-Verdachts bekommen. "Ja", er habe ihm den Pkw verkauft.

 10:16

Alen R. "Ich bin jetzt Christ. Meine Frau ist extrem islamisch." Der Richter fragt, ob er getauft sei: "Nein." Er sei jedoch im Religionsunterricht gewesen.

 10:15

Der Richter wirft Alen R. vor, dass dieser seine Macht demonstrieren wollte.

 10:13

Alen R. gibt seinem Schwiegervater die Schuld. Er sei selber geschädigt und musste fliehen.

 10:10

Der Pkw driftet über den Hauptplatz wie von einem Rallye-Piloten gesteuert. Alen R. betont, dass er sich verfolgt gefühlt habe. Richter: "Von wem?"

 10:08

Richter: "Sie haben Kinder anvisiert." - Alen R. "Ich war in Panik."

 10:06

Die Leute seien sowieso ausgewichen, erklärt der Angeklagte.

 10:05

Am Video ist erkennbar, dass Alen R. ganz gezielt fährt. Er weicht Hydranten aus und nützt Parklücken.

 10:03

Alen R. erklärt, dass er den "sichersten Weg durch die Straßen finden musste".

 10:03

Der Angeklagte sagt, er habe nicht gewusst, dass man mit einem Auto jemanden töten könne.

 10:01

Alen R. habe die Kontrolle über den Pkw verloren und das Pedal für Gas und Bremse verwechselt.

 09:59

Er sei ausgestiegen, weil die Personen "zu Nahe am Fahrzeug waren". Er habe sich von den Passanten bedroht gefühlt.

 09:58

Es werden zwei weitere Videos gezeigt. Richter: "Sie sagen, Sie mussten ausweichen. Das sieht man hier nicht."

 09:56

Alen R. sagt, dass er sich nicht erinnern könne. Der Richter zeigt ihm ein Video mit Bildern Straßenbahn-Kamera, um dem Angeklagten "auf die Sprünge zu helfen".

 09:53

Er habe die Kontrolle über seinen Wagen verloren, da er nicht gut fahren könne. Seine Frau habe ihn nie aus dem Haus gelassen.

 09:50

Die Frau, die er treffen wollte, sei nicht erschienen. Er sei ein paar Runden mit dem Auto gefahren, dann habe er Schüsse gehört und sei in Panik geraten.

 09:47

Er habe auch seine Ehefrau so kennengelernt. Zum Zeitpunkt der Tat sei sie schon im Frauenhaus gewesen. Er habe sie nicht geschlagen, sagt Alen R. Sie habe sich "ein paar Mal selbst verletzt".

 09:45

Treffpunkt mit der Frau sei in der Griesgasse gewesen.

 09:44

R. wollte am Tag der Amokfahrt eine Frau treffen, die er im Internet kennengelernt habe.

 09:40

Nun ist R. am Wort

Er kam nach Österreich, um Arbeit zu suchen. Er sei ein ruhiger Mensch, erklärt Alen R.

 09:38

Hirschbrich erklärt, warum sie Alen R. verteidigt: "Jeder hat das Recht auf ein faires Verfahren."

 09:37

Der Staatsanwalt ist fertig, nun ist R.s Verteidigerin Hirschbrich am Wort.

 09:36

Staatsanwalt richtet sich an die Geschworenen: "Sie entscheiden, ob er wusste, was er tat." Dies müssen sie unabhängig davon, zu welcher Ansicht die Staatsanwaltschaft gekommen ist, tun.

 09:34

Alle drei Gutachter sagen, dass Alen R. gefährlich ist.

 09:33

Auch wenn jemand als nicht zurechnungsfähig eingestuft werde, bedeute dies nicht, dass er ungeschoren davonkomme, erklärt Staatsanwalt Bacher. Er erklärt den Geschworenen außerdem, warum es drei Gutachter gibt.

 09:32

Staatsanwalt Bacher erklärt, warum Gutachten im Prozess verwendet werden. R. sitzt ganz ruhig da.

 09:30

Staatsanwalt Fauler schildert die Tat und kommt zu dem Fazit, dass Alen R. wusste, was er tat.

 09:27

Amok-Route

Staatsanwalt Fauler bespricht die Route der AMokfahrt: Vom Griesplatz über die Herrengasse, Endpunkt war vor der Polizeiinspektion Schmiedgasse. Alen R. hört interessiert zu.

Amokfahrt Graz © APA

 09:23

Die weiteren Opfer werden aufgelistet.

 09:22

Danach attackierte Alen R. ein weiteres Paar.

 09:21

Dann habe er versucht, Bürgermeister Siegfried Nagl auf seinem Motorroller zu erfassen, dies gelang ihm jedoch nicht.

 09:20

Staatsanwalt schildert Geschehnisse vom 20. Juni 2015, dem Tag der Amokfahrt: "Gegen MIttag verspürte R. eine Bedrohungssituation, stieg aufs Gas und bog in die Zweigelgasse in. Er visierte ein Paar an, der Mann war sofort tot, die Frau war schwer verletzt."

 09:19

Staatsanwalt: Alen R. betreibt seit 2009 einen AUtohandel ohne nennenswerte wirtschaftliche Erfolge. Er hat eine Vorstrafe wegen Beleidigung eines Beamten im Zuge einer Bauverhandlung. Außerdem wurde ihm 2014 eine Waffe abgenommen.

 09:16

Der Staatsanwalt ist eingetroffen

 09:11

Die Richter sind da, Alen R. wird in einem weißen Anzug in den Gerichtssaal gebracht.

 09:08

Hirschbrich ist gerade gekommen, der Prozess startet in wenigen Minuten. Die Geschworenen nehmen Platz.

 09:08

Die Besucherplätze sind ausgebucht, etwa 60 Zuhörer sind im zweiten Saal. Auch alle Medienplätze sind voll.

 09:06

136 Zeugen sollen im Laufe des Prozesses gehört werden. Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl ist darunter.

 08:58

Spezialeinheiten der Polizei befinden sich vor und im Haus. Die ersten Besucher waren bereits um 8 Uhr hier. Sie können den Prozess per Live-Stream sehen.

 08:55

Der Prozess startet 15 Minuten später, da R.s Verteidigerin Hirschbrich sich verspätet. Sie soll aber schon im Haus sein.

 08:54

Der Gerichtssaal füllt sich, Gutachter und Medien sind stark vertreten. Vor dem Gericht gibt es Zutrittskontrollen. Auch die Anwältin von R. ist schon da. Besucher befinden sich in einem Extrasaal.