Abschiedsbrief

Amokfahrer von Graz Alen R. tot im Gefängnis gefunden

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Bei seiner Amokfahrt durch Graz tötete er vor acht Jahren drei Menschen, dutzende wurden verletzt. Nun wurde Alen R. am Donnerstag tot in seiner Einzelzelle entdeckt.

Es war eine der schlimmsten Taten der österreichischen Kriminalgeschichte: Am 20. Juni 2015 sorgte Alen R. mit seiner Amokfahrt für Angst und Schrecken in der steirischen Landeshauptstadt. Zwei Kilometer rast der damals 26-Jährige ohne Rücksicht auf Verluste durch die Grazer Innenstadt. Am Ende sind drei Menschen tot, 36 weitere teils schwerst verletzt.

Beim Prozess erscheint Alen R. in weißem Anzug und gibt sich als Unschuldsengel: Er habe aus Angst gehandelt und sich verfolgt gefühlt. Er sei selbst Opfer und könne sich an seine Horrortat nicht erinnern. Dem widersprechen jedoch zahlreiche Zeugenaussagen. R. wird von den Geschworenen entgegen der Mehrheitsmeinung der Gutachter volle Zurechnungsfähigkeit bescheinigt und zu lebenslanger Haft verurteilt.

Abschiedsbrief hinterlassen

Acht Jahre nach der Amokfahrt, die der Täter in der berüchtigten Justizanstalt Stein verbrachte, wurde er nun beim morgendlichen Routine-Kontrollgang tot in seiner Einzelzelle gefunden. 

R. soll dabei einen Abschiedsbrief hinterlassen haben, indem er erneut davon spricht "unschuldig" zu sein. Möglicherweise ergeben sich daraus neue Rückschlüsse über seine Tat – denn ein konkretes Motiv konnte auch beim Prozess nicht geklärt werden. Mehreren Häftlingen soll laut oe24-Informationen der verwirrte Zustand von R. bereits seit längerem aufgefallen sein. 

Ministerium bestätigt Todesfall

"Wir können bestätigen, dass es zu einem Suizid in der Justizanstalt Stein gekommen ist", teilte das Justizministerium auf APA-Anfrage mit.

Zugleich ersuchte eine Ressortmediensprecherin "um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine weiteren Details zu dem Vorfall kommunizieren können." Selbstverständlich werde "jeder Vorfall geprüft". Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Justizwache sei die Inanspruchnahme des psychologischen Dienstes angeboten worden, hieß es.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

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