Die Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen bei Gerichten war Folge der Bluttat.
Das Bezirksgericht Linz-Urfahr war vor 14 Jahren ebenfalls Schauplatz eines Amoklaufs, der fünf Menschen das Leben kostete. Heute erinnert nicht nur ein Mahnmal an die Opfer des Blutbads, die Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen an Österreichs Gerichten ist eine direkte Folge der schrecklichen Ereignisse.
Pensionist drehte durch
Am Nachmittag des 10. März 1995, einem
Freitag, drehte ein 64-jähriger Pensionist aus Feldkirchen an der Donau im
Bezirksgericht Urfahr durch. Der Richter hatte soeben das Urteil verkündet:
Der Pensionist verlor den Prozess gegen seinen Nachbarn, bei dem es um einen
20 Zentimeter breiten Grundstreifen gegangen war.
Da zog der Kläger eine 15-schüssige Pistole. Aus nächster Nähe streckte er den 36-jährigen Richter und seinen Prozessgegner, einen 52-Jährigen aus Feldkirchen, nieder. Einen 25-jährigen Praktikanten, der zum ersten Mal einem Prozess beigewohnt hatte, traf er an Hals und Beinen. Seinem eigenen Rechtsbeistand, einer 27-jährigen Anwältin, schoss er ins Bein.
Horror-Tat
Der gegnerische Anwalt flüchtete vor der Schießerei im
Gerichtssaal auf den Gang. Der Amokläufer folgte ihm dorthin und tötete ihn,
ebenso seine 34-jährige Nachbarin, die als Zeugin vor Gericht ausgesagt
hatte. Auch ein 39-jähriger Richter, der aus seinem Büro auf den Gang trat,
wurde vom Pensionisten erschossen. Dann flüchtete der Täter in ein Haus in
Lichtenberg bei Linz, wo er sich selbst tötete.
Sicherheitsmaßnahmen verbessert
Nach diesem Vorfall wurde
die von den Justizbeamten zuvor schon mehrmals geforderte Verbesserung der
Sicherheitsmaßnahmen bei Gerichten verwirklicht. Seither wurden den
Besuchern von privaten Sicherheitsdiensten Tausende gefährliche Gegenstände
abgenommen.