Solidaritätsfahrt

Amoklauf in Vorarlberg: 1.500 Biker fuhren gegen Gewalt

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Fast alle Motorradfahrer aus der Region nahmen teil.

Rund 1.500 Biker sind am Freitagabend in Vorarlberg gegen die Gewalt angefahren. Im Gedenken an die Toten und Verletzten, die der Amoklauf eines 27-Jährigen am Wochenende forderte, machten sich die Motorradfahrer auf den Weg von Feldkirch nach Nenzing (Bez. Bludenz), wo die Gewalttat stattgefunden hat. Vor Ort legten sie eine Schweigeminute ein.

Sprachlos
Die Schar der Motorradlenker war so groß, dass es 14 Minuten dauerte, bis auch der letzte Fahrer des Konvois sich in Bewegung setzen konnte. Jürgen Barth, der die Idee zur Solidaritätsfahrt geboren hatte und als einer der Organisatoren auftrat, war ob des Andrangs beinahe sprachlos. Seiner Einschätzung nach waren 800 bis 1.000 Motorräder und etwa 1.500 Personen unterwegs. "Das zeigt, wie die Biker in Vorarlberg zusammenhalten", sagte Barth stolz. Man wolle Solidarität zeigen und gegen jegliche Gewalt demonstrieren.

Der Biker-Konvoi traf nach rund 40-minütiger Fahrt in Nenzing ein. Auf den Straßen, die er passierte, wurden er von zahlreichen Schaulustigen begrüßt. Als sich die Biker auf der großen Wiese in Nenzing versammelt hatten, setzte leichter Regen ein. Bischof Benno Elbs, der eine kurze Ansprache hielt, deutete dies so: "Der Himmel weint. Viele von uns weinen, sind verletzt". Bürgermeister Florian Kasseroler (FPÖ) legte im Namen der Gemeinde einen Kranz nieder, und Barth sprach den Familien der Toten das Beileid aus, wünschte den Verletzten gute Besserung und dem Täter "ein herzliches 'Fuck you!'"

Gedenkminute

Um 20.08 Uhr schließlich begann die Gedenkminute, in der manche der Motorradfahrer Kerzen entzündeten. Anschließend sprachen die Biker ein "Vater unser". Wenig später löste sich Menschenmenge auf - von der Polizei zurück auf die Straße geleitet, brachen die Motorradfahrer in alle Himmelsrichtungen auf.

Grausame Tat
Ein acht Mal vorbestrafter 27-Jähriger aus dem Raum Bludenz, der der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist, hatte am Sonntag gegen 3.00 Uhr nach einem Beziehungsstreit mit einem Kalaschnikow-Nachbau das Feuer auf die Festgäste eröffnet. Nachdem er das Magazin seines vollautomatischen Sturmgewehrs - rund 30 Patronen - leer geschossen hatte, legte er ein weiteres Magazin ein und tötete sich selbst durch einen Schuss in den Mund.



 

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