Der Journalist Florian Bayer veröffentlicht auf seinem Twitter-Account ein Statement einer Trainerin des Arbeitsmarkt-Service, unter welchen prekären Umständen die Mitarbeiter dort arbeiten müssen.
Eine AMS-Trainerin beschreibt in einem Statement, dass sie sich "tagtäglich um ihre Gesundheit fürchtet" und erklärt in einem Brief – den ein Journalist auf Twitter veröffentlichte – warum sich so wenige AMS-MitarbeiterInnen mit ihrer Kritik an die Öffentlichkeit gehen:
„Ein Kollege von mir äußerte mehrmals Kritik und bekam solchen Ärger mit der Firmenleitung, dass er sich inzwischen komplett zurückgezogen hat. Er wurde bei einem Teammeeting vor der gesamten Belegschaft bloßgestellt, als Person die Arbeitsplätze gefährdet.“
„Ich fühle mich hinterhältig und feige, weil ich mich nicht namentlich zu allem, was ich bisher erzähle und geschriebenen habe bekenne. Gleichzeit weiß ich, dass ich nie wieder Arbeit bekommen würde“, schreibt die AMS-Trainerin in ihrem Statement weiter.
Angst vor Jobverlust
Für viele AMS-Mitarbeiter sei der tägliche Gang in die Arbeit eine psychische Belastung, so ihr Vorwurf. Der Druck der Vorgesetzten und die Beeinträchtigung der Gesundheit sei allgegenwärtig. Viele Mitarbeiter beim AMS würden aus Osteuropa kommen und deren Aufenthaltserlaubnis sei eng mit ihrem Arbeitsplatz verknüpft, schreibt die AMS-Trainerin. Auch Kündigungen würden stetig zum Arbeitsalltag eines AMS-Mitarbeiters gehören.
„Wir alle wissen, dass Kündigungen bevorstehen, sobald das AMS-Projekt endet. Zuerst werden zwei Personen pro Woche gekündigt, später dann vier oder fünf Mitarbeiter, so dass ein Viertel der Belegschafft eingespart wird“, so die AMS-Trainerin.
Befristete Verträge
Die Frau wirft der Firma vor, dass oft einige auserwählte Mitarbeiter zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückgeholt würden und dass sie dann auf die unterste Gehaltsstufe zurück fielen. Außerdem würden sie nur noch befristete Arbeitsverträge erhalten, so die AMS-Trainerin.