Bankomatgebühr
An diesen Bankomaten werden Sie abgezockt
12.07.2016
Eine Liste zeigt an welchen Bankomaten in Wien die Gebühr fällig ist.
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Die Bundeswettbewerbsbehörde prüft derzeit, ob Fremdanbieter von Bankomaten nach der derzeitigen Gesetzeslage einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil gegenüber den nationalen Banken haben. Derzeit scheine es so, "dass die heimischen Banken die Bankomatgebühren der Drittanbieter finanzieren und somit die Banken die eigenen Wettbewerber finanzieren", heißt es in einer Stellungnahme der BWB.
Man wolle den Ergebnissen der Untersuchung nicht vorgreifen, erklärten die Wettbewerbshüter am Dienstag per Aussendung. "Da der Markt sehr komplex ist, muss eine Regulierung sehr gut überlegt sein." Würde man die Bankomatgebühren von Drittanbietern wie Euronet verbieten, "würde man wohl die einzige Konkurrenz am Markt ausschalten", gibt die BWB zu bedenken.
Es gibt derzeit rund 8.800 Bankomaten in Österreich, an 70 davon verlangt Euronet Bankomatgebühren. Auf Facebook kurisiert eine Liste, die einige der betreffenden Bankomaten in Wien zeigen soll.
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Nicht kampflos aufgeben
Der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ), der der SPÖ nahe steht, will Bankomatgebühren "sicher nicht kampflos" hinnehmen. Für die Selbstbedienung an Bankomaten von den Kunden Gebühren zu verlangen, sei "gierig, unsozial und zutiefst zynisch", meinte PVÖ-Konsumentenschutzsprecher Harald Glatz.
Das Team Stronach ortet in der Einführung von Bankomatgebühren einen "weiteren Schritt zur Bargeldabschaffung". Auch die Grazer KPÖ-Vizebürgermeisterin Elke Kahr hält es "nicht für einen Zufall, dass gerade zu Beginn der Ferienzeit in Österreich von einer Firma flächendeckende Bankomatgebühren eingeführt worden sind". Sie fordert ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren in Österreich.