Laut Staatsanwalt hielt der 56-Jährige auf der A21 den Sicherheitsabstand nicht ein.
Der schwere Busunfall auf der Wiener Außenringautobahn (A21) im Gemeindegebiet von Gaaden (Bezirk Mödling), bei dem im Februar sechs Menschen starben und 36 teils schwer verletzt wurden, kommt nun vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat den Lenker des Busses, einen 56-jährigen Serben wegen fahrlässiger Gemeingefährdung angeklagt.
Sicherheitsabstand
Die Anklage wirft dem 56-Jährigen vor, einen
zu geringen Sicherheitsabstand eingehalten zu haben. Im Fall einer
Verurteilung drohen dem Beschuldigten bis zu drei Jahre Haft. Ein
Prozesstermin steht noch nicht fest, da der Strafantrag nach der Zustellung
in Serbien auch noch übersetzt werden muss. Die Verhandlung soll aber noch
heuer stattfinden.
Hintergrund
Zu dem schrecklichen Unfall war es am 21. Februar
kurz vor Mitternacht bei trockener Fahrbahn und klarer Sicht gekommen.
Kollidiert waren zwei Lkw und ein Bus mit rund 40 Insassen, hauptsächlich
Kosovaren. Für sechs Personen - vier Kosovaren, einen Serben und einen
Österreicher - kam jede Hilfe zu spät.
Zeugenaussage
Der unverletzt gebliebene Lkw-Lenker gab in der
Folge gegenüber der Polizei an, seine Geschwindigkeit wegen eines vor ihm
befindlichen Sattelfahrzeugs und einer aufsteigenden dunklen Rauchwolke auf
Schritttempo reduziert zu haben, worauf ein Lkw mit Anhänger auffuhr. Gegen
dessen Heck soll dann nahezu ungebremst der Bus geprallt sein.