Tierschutzverein

Anzeige wegen Haifischbecken im Nobel-Hotel

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Der Tierschutzverein hat den bekannten Stanglwirt in Going (Tirol) angezeigt. Der Hotelier sieht der Klage gelassen entgegen.

Seit vielen Jahren schon sind im Wellnessbereich des Nobelhotels in Going nahe Kitzbühel zwei Schwarzspitzen-Riffhaie zu Hause. Das Aquarium wurde von Profis des "Hauses der Natur" in Salzburg angelegt. Die beiden Haie haben prominente Paten: Die Tiefsee-Legende Prof. Hans Haas und der Verhaltensforscher und Konrad Lorenz-Schüler Irenäus Eibl-Eibesfeldt tauften die Tiere auf "Romulus" und "Renki" und nehmen die artgerechte Haltung regelmäßig persönlich in Augenschein.

Die Anzeige des Österreichischen Tierschutzvereins bei der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel kommt deshalb einigermaßen überraschend. Dem Tierschutzverein ist das Aquarium, in dem die Tiere gehalten werden, viel zu klein. Dies habe bereits den Unmut vieler Gäste hervorgerufen, sagte Roman Kopfer vom Verein.

Promi-Wirt gelassen
Stanglwirt-Eingentümer Balthasar Hauser reagiert auf die Anzeige im oe24.at-Interview gelassen. "Unseren Haien geht es bestens. Sie werden von uns mindestens so gut versorgt wie unsere Gäste". Heißt: Der natürliche Lebensraum der Meeresbewohner wurde möglichst naturgetreu nachgebaut. Im Aquarium gibt es sogar eine sündteure Gegenstromanlage. Die Tiere werden mit Lachs, Garnelen und Thunfisch gefüttert. "Ein 5-Sterne-Menü", sagt Hauser.

Freilich: Dem Stanglwirt und den Biologen ist nicht entgangen, dass einer der Haie beträchtlich an Größe zugelegt hat. "Wir sind deshalb schon seit Monaten in Kontakt mit einem Experten aus Holland, der einen guten Platz für den Hai sucht", sagt Balthasar Hauser. " Wir hätten die Anzeige dazu nicht gebraucht. Besser wäre es gewesen, der Tierschutzverein hätte sich mit uns in Verbindung gesetzt. Dann hätten wir ihnen gesagt, dass wir ohnehin einen Hai an ein größere Aquarium weiter geben wollen". Und: "Wir sind Partner des Tierschutzvereins und wollen, dass es den Tieren gut geht", machte er deutlich.

Seit Anfang 2006 gibt es ein neues Tierschutzgesetz, wonach die Haie mehr Raum benötigen.

Platzproblem bei den Kaninchen?
Die zweite Beschwerde der Tierschützer betrifft die Kaninchenhaltung im Streichelzoo des Luxushotels, das auch viele Prominente zu seinen Gästen zählt. Auch hier soll es sich um ein massives Platzproblem handeln. Diese Vorwürfe wies Hauser zurück: "Ich kann das Gegenteil beweisen. Die Kaninchen haben mehr als genug Platz und laufen meistens frei herum." Falls die Tiere tatsächlich zu wenig Platz hätten, dann würden sie eben einen "Palast" bekommen, meinte der Stanglwirt.

Die Wahrheit ist: "Wir müssen die Tiere in der Nacht in den Stall tun, sonst frißt sie der Fuchs", sagt Hauser.

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