Mehr als vor dem Coronavirus
Apotheken warnen: Mehr Kranke als sonst!
31.01.2023Neuste Zahlen der Apotheken geben Grund zur Besorgnis. Denn aktuell gibt es wohl mehr Kranke als in den Jahren zuvor. Auch Verkaufszahlen von Husten- und Erkältungsmitteln übertreffen alle bisherigen Rekorde.
Obwohl der Winter relativ mild war, sind klassische Erkältungskrankheiten in Österreich in den letzten Monaten deutlich stärker verbreitet als noch während der Pandemie. Besonders die Verkaufszahlen von Husten- und Erkältungsmittel übertrafen alle bisherigen Rekorde.
Die Gesamtjahres-Verkaufszahlen der 107 ApoLife-Apotheken aus ganz Österreich liegen seit wenigen Tagen für das Jahr 2022 vor. Im Vergleich mit den Vorjahren wird schnell eins sehr deutlich: Die klassischen Winter-Erkrankungen sind trotz des milden Winters heuer weitaus stärker verbreitet als während der Pandemie.
Auch Verkäufe von Husten- und Erkältungsmitteln haben 2022 ein All-Time-High erreicht. Alleine in dieser Produktkategorie ist der Absatz 2022 gegenüber 2021 um satte 50 Prozent gewachsen.
”Österreich hustet wieder”, fasst Mag. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, zusammen.
Auch der Absatz von Ohrenmitteln hat sich um 16 Prozent erhöht, der von Verdauungsmitteln um 10 Prozent.
Zudem gilt auch: Österreich vereist nach den Pandemien wieder mehr, zumindest wenn man dem Absatz von Mitteln gegen Reisekrankheiten glaubt. Auch diese sind nämlich im Vergleich zu 2021 um ganze 35 Prozent gestiegen.
Wieder Normalität
Das Fazit des Apotheken-Experten: „Wir sind wieder zurück in der Normalität angelangt, was die Nachfrage in den Apotheken betrifft. Im Alltag erleben die Apotheker und ihre Teams allerdings ganz neue Herausforderungen: Von Medikamentenengpässen und den entsprechenden Reaktionen der Kunden bis hin zur Personalnot in den Apotheken. Die Apotheken funktionieren trotzdem – dank des enormen Einsatzes der Mitarbeiter in ganz Österreich.“
Immunsystem durch Corona langfristig geschwächt
Das geschwächte Immunsystem ist auch im Zusammenhang mit Corona nicht irrelevant. Deutsche Forscher kommen zu der Erkenntnis, dass Menschen nach einer überstandenen Covid-19-Infektion deutlich häufiger eine Autoimmunerkrankung als andere bekommen. Eine umfangreiche Analyse von Krankenversicherungsdaten sei die Grundlage dafür.
“In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf”, sagte Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden.