Ein 62-Jähriger überlebte den Hubschrauber-Absturz im Großglocknergebiet.
In der Nacht auf Freitag kam es zu einem Hubschrauber-Unglück, bei dem der Kunstflieger Hannes Arch ums Leben kam. Ein 62-jähriger Deutscher, Hüttenwart der Elberfelder Hütte am Großglockner, entschied sich spontan, mit Arch mitzufliegen, anstatt am nächsten Morgen zu Fuß zurück ins Tal zu gehen. Er überlebte den Horror-Absturz schwerst verletzt.
"Dann ging plötzlich alles ganz schnell"
Im Gespräch mit der Bild-Zeitung erklärte der 62-Jährige, was in der Unglücks-Nacht passiert war. Gegen 21 Uhr seien die beiden Männer vom Schutzhaus gestartet. "Hannes meinte, er habe eine Nachtflugausrüstung. Ich habe das akzeptiert. Als ich dann drin saß und der Strahl des Start- und Landescheinwerfers zu sehen war, sah ich keine Konturen mehr. Dann hat er sich durch das Gelände getastet, nur mithilfe der Scheinwerfer", erklärte er.
Plötzlich sei alles ganz schnell gegangen, im Lichtkegel des Hubschraubers sei eine Felswand aufgetaucht. Arch habe noch versucht, den Hubschrauber hochzuziehen, doch zu spät: "Hannes stieß einen Todesschrei aus, den vergesse ich nie", so der Überlebende.
"Das lange Warten war grausam"
Durch die Wucht des Aufpralls zerbrach Archs Hubschrauber. Der Absturzort liegt nur 550 Meter von der Hütte entfernt, doch der Alarm wurde erst ausgelöst, als die beiden Männer nicht am Zielort Salzburg ankamen.
"Fast acht Stunden habe ich auf Rettung gewartet. Das lange Warten war grausam. Ich war kurz davor, mich aufzugeben. Dreimal habe ich einen Hubschrauber gehört, doch der ist immer wieder weggeflogen", erklärte der Hüttenwart gegenüber der Bild-Zeitung. Da sein Brustkorb eingequetscht war, habe er kaum atmen können. Auch der Gurt habe sich in seinen Bauch eingeschnitten. "Ich dachte, das war es wohl. Ich fing an zu frieren."
Bergrettung kam zu Fuß
Schließlich seien Bergretter, die sich zu Fuß zur Unfallstelle kämpften, gegen 4.30 Uhr nachts angekommen. "Ich dachte, kommt hier ein Murmeltier? Die gibt es ja da oben. Und dann sah ich, dass das die Stirnlampen von Bergrettern waren", schilderte er. Er wurde mit gebrochenen Wirbeln, einem grissenen Ellenbogen, einer zertrümmerten Hand und mit ausgeschlagenen Zähnen in die Klinik eingeliefert.
Mittlerweile ist die Unglücksstelle komplett geräumt, auch die Obduktion von Hannes Arch ist abgeschlossen. Körperliche Beeinträchtigungen wie ein Infarkt zum Beispiel, können ausgeschlossen werden. Nun ermittelt die Flugunfallkommission unter Aufsicht der Staatsanwaltschaft Klagenfurt.