Eine feucht-fröhliche Feier endete im Streit – und mit dem Mord am Tschetschenen Rustam S. (30). Der mutmaßliche Täter flüchtete zu Fuß.
An ihrem Geburtstag wurde Fatima B. zur Witwe. Die 25-jährige Tschetschenin wurde von der Gewalt eingeholt, vor der sie im September mit ihren drei Kindern nach Österreich geflüchtet war: Ihr Mann Rustam wurde brutal erstochen.
Der 30-Jährige hatte Freitagabend den Geburtstag seiner Frau gefeiert: Mit Freunden, in einer Asylwerber-Unterkunft in einem Gasthaus in Wallsee (Bezirk Amstetten), in dem 30 Personen untergebracht sind. Es wurde spät, und es wurde viel getrunken. Dann brach Streit aus: Worüber, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Fest steht, dass Fatimas Mann Rustam S. (30) gegen 23 Uhr aus dem Zimmer im zweiten Stock rannte, in dem er mit anderen Tschetschenen und Kosovo-Albanern trank. „Ich hörte, dass gestritten wurde. Dass es so enden würde, hätte ich mir nie gedacht“, berichtet Fatimas geschockte Nichte (14), die perfekt Deutsch spricht.
Der mutmaßliche Täter / Foto: SID NÖ
Auf der Flucht stieß er die Frau des Opfers zu Boden
Es kam
zu einer Hetzjagd: Rustams Widersacher, der 29-jährige Kosovo-Albaner Haki
M., setzte dem Flüchtenden nach. Im Stiegenhaus stellte er ihn – laut
Polizei mit einem 40 Zentimeter langen Brotmesser in der Hand. „Im Zuge des
Streits versetzte der Kosovare dem Tschetschenen mit dem Messer einen Stich
in den Oberkörper“, berichtet ein Ermittler der Mordgruppe Niederösterreich.
Rustam S. wurde in der Herzgegend getroffen – er sank blutend zusammen,
während der mutmaßliche Täter die Stiege hinab flüchtete (es gilt die
Unschuldsvermutung). Gleichzeitig eilte Fatima, die den Streit gehört hatte,
zu ihrem sterbenden Mann.
Unterwegs kam ihr Haki M. entgegen. „Er hat sie gepackt und grob umgestoßen“, sagt die Nichte der Frau. Dann flüchtete er. Für das Opfer kam das verständigte Notarzt-Team zu spät: Trotz Wiederbelebungsversuchen starb er noch am Tatort. Eine Obduktion soll am Montag die Todesursache klären, es wird von einem Herzstich ausgegangen.
„Der Verdächtige ist offensichtlich zu Fuß unterwegs“
Indes
fahndet die Kripo nach dem 29-jährigen Haki M. Ein Ermittler zu ÖSTERREICH:
„Er ist offensichtlich zu Fuß unterwegs. Wir hoffen auf Hinweise durch die
Veröffentlichung des Fahndungsfotos.“ Der Verdächtige ist zwischen 1,75 und
1,80 Meter groß, schlank und wahrscheinlich mit einer rot-weiß-schwarzen
Lederjacke bekleidet. Hinweise: 059 133-30-3333.