Seit 2010 gab es nicht mehr so wenig Asylanträge – doch sind noch 33.000 Verfahren offen.
Wien. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) übermittelte ÖSTERREICH auf Anfrage die brandaktuelle Asylstatistik – kurz zusammengefasst: Für Österreich ist die Asylkrise zu Ende, die Zahl der Neuanträge liegt sogar unter den Werten vor dem Ansturm 2014 bis 2016.
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- 25 % weniger. Konkret wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 3.827 Asylanträge gestellt – das sind um 25,1 % weniger als noch im letzten Jahr. Rechnet man den Wert auf das gesamte Jahr hoch, sind etwas mehr als 11.000 Anträge zu erwarten – das wäre so wenig wie zuletzt im Jahr 2010.
- Mehr Afghanen. Während die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak – das waren die großen Flüchtlingsgruppen der letzten Jahre – zurückgeht, steigt die Zahl der nach Österreich geflüchteten Afghanen. In den ersten vier Monaten 2019 gab es 832 Erstanträge von Afghanen – knapp 6 % mehr als 2018.
- Viele Verfahren offen. Trotzdem ist der Rucksack an Asylverfahren der Boomjahre 2014 bis 2016 noch nicht ganz abgearbeitet: Beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) sind derzeit nur 3.085 Anträge offen, doch weitere 28.647 liegen nach Berufung bei den Gerichten (Rest noch in der Rechtsmittelfrist). Insgesamt sind 32.902 Asylverfahren noch nicht entschieden.
- Mehr Entscheide negativ. Insgesamt 16.839 Entscheidungen fielen von Jänner bis April. 4.811 Mal wurde Asyl bzw. Schutz gewährt. 10.546 Verfahren, also die deutliche Mehrheit, wurden negativ beschieden.
- Grundversorgung. Die Folge der langen Verfahren: Viele Asylwerber sind noch in der Grundversorgung der Länder: Exakt 37.822 waren es am Stichtag 1. Mai 2019. Knapp 16.000 Versorgte kommen aus Afghanistan.
Kickl zu ÖSTERREICH: „Der Rückgang ist Ergebnis einer konsequenten Asylpolitik. Wir werden nicht nachlassen, Österreich für Schlepper und Illegale, die versuchen, das Asylwesen zu missbrauchen, so unattraktiv wie möglich zu machen.“
(gü)