Spektakuläre Bergung
Asylwerber brachen im Eis ein
01.02.2016
Ein junger Iraner musste mit Hubschrauber-Seil von Eisfläche geborgen werden.
Zwei junge iranische Asylbewerber sind am Sonntag in Premstätten südlich von Graz in einer spektakulären Aktion aus dem bzw. vom Eis des Schwarzl-Sees gerettet worden, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Ein 24-Jähriger, der im Eis eingebrochen war, wurde von einem Feuerwehrtaucher geborgen. Ein 17-Jähriger, der am Eis verharrte, wurde von einem Hubschrauber gerettet.
Trotz Warnung
Die beiden Iraner hatten sich laut Polizei gegen 15.00 Uhr trotz Warnungen der Heimleitung aus der Asylunterkunft am Schwarzl- See auf die Eisfläche des Sees begeben. Etwa 20 bis 25 Meter vom Nordufer entfernt brach dabei der 24-jährige Mann in das Eis ein, der 17-Jährige befand sich noch weiter vom Ufer entfernt, kniete laut Feuerwehr am Eis und konnte weder vor noch zurück. Der Ältere konnte sich mit den Händen an der Eisoberfläche festhalten.
Die Feuerwehr versuchte mittels Leitern zu dem ins Eis eingebrochenen jungen Mann zu kommen, dies gelang wegen der instabilen Eisdecke nicht. Selbst das Gewicht der Leitern war zu groß, diese brachen immer wieder ins Eis ein. Die sich auf der Anfahrt befindlichen Taucher der Feuerwehr Unterpremstätten zogen schon während der Anfahrt ihre Trockentauchanzüge an. Die Bergung erwies sich laut der Einsatzleitung als äußerst schwierig und kräfteraubend, brachte aber den Erfolg: Der Taucher konnte den unterkühlten Asylwerber fassen und mittels Rettungsgriff an das Ufer bringen.
Heli-Rettung
Der 17-Jährige wurde wenig später durch den Notarzthubschrauber C12 des ÖAMTC mittels Seil vom Eis gerettet und unverletzt an Land geflogen. Der Ältere war laut Polizei stark unterkühlt und wurde ins Spital eingeliefert. Der Jüngere erlitt einen Schock.
Aufgrund der etwa 15 bis 20 Minuten im kalten Wasser und der damit eingetretenen schweren Unterkühlung könne man "sicherlich davon ausgehen, dass der ins Eis eingebrochene Mann sein Leben der Freiwilligen Feuerwehr Unterpremstätten verdankt", hieß es. Der C12 hatte glücklicherweise einen kurzen Anflugweg, der Flugplatz Graz-Thalerhof ist knapp zwei Kilometer entfernt.