Ekel-Prozess

Asylwerber vergewaltigte 92-Jährige in Seniorenheim: 13 Jahre Haft

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In Wien stand ein Algerier (28) vor Gericht, der im Oktober 2023 die Bewohnerin eines Pensionistenheimes im 4. Bezirk ausgeraubt und vergewaltigt hat. Die 92-Jährige Oma Helene starb völlig gebrochen drei Monate nach dem brutalen Überfall. Ihr Peiniger bekam 13 Jahre Haft (nicht rechtskräftig).

Wien. Die Vogrgeschichte des Angeklagten: Der Nordafrikaner kam im September 2023 über die Türkei nach Österreich. Anfang Oktober beantragte er Asyl, nur kurze Zeit später begann er mit den ersten Einbruchsdiebstählen. Zunächst war er im Flüchtlingsheim in Traiskirchen untergebracht, danach größtenteils in Linz.

"Dachte, das ist ein Einkaufszentrum"

Am 10. Oktober ging er im 4. Bezirk an einem Pensionistenheim vorbei und sah die Oma Helene, die drei goldene Ringe und eine Uhr trug, was den 28-Jährigen dazu brachte, ihr die Schmuckstücke zu rauben. "Ich dachte, es ist ein Einkaufszentrum. Da sind die Leute rein- und rausgegangen," erklärt er beim Prozess am Landesgericht frech.

Er schlich der Seniorin bis zu ihrer Wohneinheit im sechsten Stock nach und wollte ihr zunächst die Uhr entreißen. Weil diese aber einen doppelten Verschluss hatte, drängte er die 92-Jährige in ihr Zimmer. Immer wieder legte er ihr laut Staatsanwältin den Finger auf den Mund, um ihr klar zu machen, dass sie leise zu sein hatte.

92-Jährige vergewaltigt
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× 92-Jährige vergewaltigt
 

Nachdem er ihr die Schmuckstücke vom Körper gerissen hatte, ging er auf das Opfer los und fixierte die Seniorin am Bett. Als er sich dem Oper brutal näherte, rief plötzlich der Sohn der Pensionistin an, was den 28-Jährigen scheinbar so wütend machte, dass er mit einem Messer die Telefonleitung durchschnitt. Nach dem sexuellen Übergriff durchwühlte der Mann dann das Zimmer nach Wertgegenständen. Er fand noch 80 Euro, die er an sich nahm. Danach drehte er den Wasserhahn im Waschbecken auf, damit man die Schreie der Frau nicht hören konnte, nahm ihren Schlüssel und sperrte sie ein. 

Für die Pensionistin war "das schöne Leben vorbei". Neben ihren körperlichen Verletzungen trug die Frau vor allem seelische Schmerzen davon. Sie wurde von Betreuerinnen "blutend, zittrig, aufgewühlt und weinerlich" vorgefunden. Sie habe sich "nie wieder von dem Vorfall erholt", sagte die Staatsanwältin. Ein Aufenthalt in ihrer Wohnung sei für die gehbehinderte Frau, die auf einen Rollator angewiesen war, nicht mehr möglich gewesen. Drei Monate nach der Tat verstarb die mittlerweile 93-Jährige an den Folgen einer Lungenentzündung. Auch wenn der Tod der Frau der brutalen Tat nicht zuzuordnen sei, habe der Übergriff aber eine posttraumatische Belastungsstörung zur Folge, die als schwere Körperverletzung zu werten ist, sagte die Staatsanwältin.

DNA führte zum brutalen Senioren-Peiniger

Eine am Tatort entdeckte DNA-Spur ergab dann am 23. Oktober einen Treffer. Die Spur passte zu einem Häftling in Oberösterreich, der seit 18. Oktober dort wegen Autoeinbrüchen in Untersuchungshaft sitzt. Der Algerier wurde dann nach Wien überstellt.

Drogensüchtiger will nicht "bei Sinnen" gewesen sein

Der bisher unbescholtene 28-Jährige gab die ihm zur Last gelegten Taten - schwerer Raub, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, Einbruchsdiebstähle, Entfremdung unbarer Zahlungsmittel und betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch - zu. Zum Vorwurf der Vergewaltigung meinte er: "Ich habe die Tat begangen, aber ich war nicht bei Verstand." Er gab vor, durch Drogenkonsum beeinträchtigt gewesen zu sein. "Ich schwöre, ich war nicht bei Sinnen", meinte der Angeklagte. Er wurde schweren Raubes, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, Sachbeschädigung, schweren gewerbsmäßigen Diebstahls durch Einbruch Entfremdung unbarer Zahlungsmittel, betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs und Urkundenunterdrückung von den Schöffen zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwältin meldeten Berufung an.

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