Flughafen Tripolis

AUA-Maschine endlich am Heimweg

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Die Fokker 100 mit 50 Personen an Bord konnte endlich starten.

Eine zuvor von bewaffneten Milizionären am Flughafen in Tripolis festgehaltene AUA-Maschine hat am Dienstagnachmittag den Flug nach Wien angetreten. Wie AUA-Pressesprecher Michael Braun mitteilte, konnte die Maschine um 17.00 Uhr abheben, sie wurde gegen 20.00 Uhr in Wien-Schwechat erwartet. An Bord des Fluges OS 892 waren laut Braun 54 Personen darunter vier Crew-Mitglieder. Zuvor habe es umfangreiche Sicherheitschecks gegeben.

So gut wie alle Passagiere würden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Wien Anschlussflüge zu ihrem eigentlichen Reiseziel nützen, erklärte Braun. Vor dem Flug sei die Sicherheitslage am Flughafen Tripolis und Umgebung genau überprüft worden. "Das Flugzeug wurde speziellen und besonders umfangreichen Sicherheitschecks unterzogen. Dadurch konnte der Flug zu den gewohnt hohen Austrian Airlines Sicherheitsstandards durchgeführt werden."

Die AUA-Linienflüge von Wien nach Tripolis wurden am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch ausgesetzt. In einer Aussendung hieß es: "Das lokale Sicherheitsniveau wird laufend bewertet. Nur wenn dieser Sicherheitscheck positiv abgeschlossen wird, wird der nächste - am Donnerstag - geplante Flug von Wien nach Tripolis stattfinden. Austrian Airlines bieten planmäßig fünf Flüge pro Woche von Wien nach Tripolis an."

Pressesprecher Braun: "Die Strecke Wien-Tripolis ist für uns sehr interessant, wir möchten sie sehr gerne in unserem Streckennetz behalten. Aber eines ist klar: Austrian Airlines macht keine Kompromisse bei der Sicherheit. Wir evaluieren derzeit die Situation und werden danach eine Entscheidung zu unseren Flügen treffen."

Bewaffnete Milizen und Flugabwehrgeschütze

Am Vortag hatten Milizionäre in Jeeps mit Flugabwehrgeschützen die Landebahnen des Flughafens gestürmt und Maschinen am Start gehindert, darunter das AUA-Flugzeug des Typs Fokker 100 mit rund 50 Personen an Bord, sowie eine Maschine der Alitalia. Passagiere und Crew wurden daraufhin in Sicherheit gebracht. Die aufgebrachten Bewaffneten wollten nach Angaben libyscher Medien die Verschleppung ihres Anführers Abuajila al-Habji aufklären und forderten seine Freilassung. Mittlerweile seien die Männer abgezogen, sagte Botschafter Hörlberger.

Der Nationale Übergangsrat in Libyen hatte bereits vor der Besetzung des Flugfelds angekündigt, die Entführung des Milizführers untersuchen zu wollen. Die Sicherheitsbehörden versicherten, mit seinem Verschwinden nichts zu tun zu haben.

Schüsse nahe der österreichischen Botschaft
Mitte April griffen aufgebrachte Milizionäre, die sich um ihren Sold betrogen fühlten, sogar den Sitz des Nationalen Übergangsrates in Tripolis an. Nach wie vor kontrollieren lose organisierte Kämpfer nach dem erfolgreichen Aufstand gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi im Vorjahr die libysche Hauptstadt. Bis zu 200.000 Männer marschierten gegen Gaddafi, davon sollen bisher 30.000 von der Übergangsregierung entwaffnet worden sein, sagte Hörlberger. In der libyschen Hauptstadt nähmen die Männer vielerorts das Recht selbst in die Hand.

Auch nahe der Residenz des österreichischen Botschafter gab es in der Nacht auf Montag Schüsse. Unbekannte hätten in die Luft geschossen. Er interpretiere den Vorfall als "Drohgebärde" gegen die Regierung, sagte der Botschafter. Er fühle sich aber bisher nicht unmittelbar bedroht, da Ausländer nicht im Visier von Gewalttätern stünden.

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