Feuer-Killer

Auch das 4. Opfer war Prostituierte

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Die am Sonntag bei Mistelbach entdeckte verbrannte Frau war Prostituierte. Der Fall erinnert extrem an drei weitere Fälle. Jetzt geht im Milieu die Angst um.

Im Fall der bei Hohenruppersdorf (Bezirk Gänserndorf) ermordet aufgefundenen bulgarischen Prostituierten gab es vorerst keine zielführenden Hinweise. Es sei noch "nichts Passendes" dabei, sagte Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt NÖ am Dienstagnachmittag. Intensive Ermittlungen würden fortgesetzt.

Das jüngste Opfer einer unheimlichen Mordserie wurde am Montag identifiziert: Es handelt sich um die 24-jährige Bulgarin Petya Milkova Filkova. Die junge Frau hatte seit zwei Jahren als Prostituierte auf der Äußeren Mariahilfer Straße beim Westbahnhof gearbeitet. Am Freitag wurde sie dort zuletzt gesehen, seither fehlte jede Spur – am Sonntag wurde ihr verkohlter Körper bei Hohenruppersdorf (Bezirk Mistelbach) nackt auf einem Feldweg gefunden. Seither herrscht Angst im Prostituiertenmilieu: Denn der schockierende Fall reiht sich in eine Serie von bisher ungeklärten Fällen, die bis ins Jahr 2005 zurückreicht: Damals wurde nahe der Südautobahn bei Graz der verbrannte Körper einer Unbekannten entdeckt, die erschlagen, dann verstümmelt und angezündet worden war. Ihre Identität ist bis heute nicht geklärt.

Verstümmelt.
Das nächste Mal schlugen der oder die Feuer-Killer dann 2007 zu: Bei Asparn an der Zaya, unweit der Brünner Straße, fanden Spaziergänger die ebenfalls verkohlte Leiche der Prostituierten Katerina Vavrova. Die 23-Jährige war zuvor von ihrem Standplatz im Wiener Prater verschwunden. Ihr hatte der Mörder die Hände abgeschnitten. Schließlich 2008 Fall Nummer drei: Bei Völkermarkt wird eine Frau misshandelt, erschossen und angezündet.

Alle Opfer werden dem Rotlichtmilieu zugeordnet. Vor der Identifizierung der jungen Bulgarin Filkova hatte die Polizei bereits mit Hochdruck im Prostituiertenmilieu recherchiert. Mordermittler Klaus Preining: „Wir verfolgten mehrere Spuren. Irgendwo musste die Frau ja fehlen.“

Klar ist: Der Killer von Hohenruppersdorf muss sehr vorsichtig vorgegangen sein, denn in der Nähe des Fundortes hat niemand ein verdächtiges Auto gesehen. Tatsächlich wurde Filkova aber mit einem Wagen dorthin transportiert. Der genaue Todeszeitpunkt ist weiterhin unklar.

Soko.
Den Fahndern stellt sich nun vorerst die Frage, ob es sich um einen irren Serientäter oder um eine mafiöse Zuhälterbande handelt, die durch Mord und Verstümmelung Exempel statuiert. Abgehackte Hände könnten auf die Bestrafung einer Diebin hindeuten, abgeschnittene Ohren auf eine Warnung an Prostituierte, die vielleicht zu viel gehört haben. Nun wird überlegt, ob in der Causa eine Sonderkommission gegründet wird. Diese könnte auch ähnliche Fälle im benachbarten Ausland auf mögliche Zusammenhänge untersuchen.

Eine Serie.
Der steirische Mordermittler Anton Kiesel: „In Ungarn gab es eine Serie von Prostituiertenmorden. Auch diese Frauen wurden angezündet.“

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