Wahl 2009

Audimaxismus ist das Ö-Wort des Jahres

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Auf Platz 2: "Kuschelkurs". Platz 3 belegte "Ungustlvermutung".

Das Rennen um das österreichische Wort des Jahres 2009 ist geschlagen: "Audimaxismus" hat es vor "Kuschelkurs" und "Ungustlvermutung" an die Spitze der Kandidatenwörter geschafft. "Analogkäse" wurde zum Unwort gewählt. Das gab die Fachjury unter der Leitung von Professor Rudolf Muhr von der Fakultät für Umwelt- und Erziehungswissenschaften an der Universität Graz bekannt. Die Wahl wurde in Kooperation mit der APA-Austria Presse Agentur durchgeführt.

Gehör bei der Politik finden
Der Begriff "Audimaxismus" entstand im Rahmen der neuen Studentenbewegung, die mit der Besetzung des größten Hörsaals der Universität Wien, dem Auditorium Maximum - kurz Audi Max - begann. Durch die anhaltenden Proteste sei erstmals seit langem wieder ernsthaft und umfassend über Bildung diskutiert worden, begründete die Fachjury ihr Urteil. Das Wort selbst stehe zum einen für den Wunsch der Studierenden nach maximaler Verbesserung ihrer Studienbedingungen und zum anderen dafür, bei der Politik Gehör (audi = lat. höre) zu finden.

Analogkäse
Beim "Analogkäse" handelt es sich laut Jury sowohl aus sprachlicher wie auch aus sachlicher Sicht um ein Unwort, da es für einen Etikettenschwindel stehe. Das damit bezeichnete Produkt habe mit Käse nichts zu tun, d.h. es handle sich um ein Imitat. "Sprachlich wird jedoch aufgrund der deutschen Wortbildungsregeln der Eindruck erweckt, dass es sich doch um 'Käse' handelt", erklärte Muhr.

Spruch des Jahres
Als Spruch des Jahres wurde "Reiche Eltern für alle!" an die erste Stelle gewählt. Auch diese ironisch gemeinte Aussage steht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Hochschuldiskussion und weise darauf hin, dass unser Bildungssystem zu sehr auf den sozialen Status der Eltern ausgerichtet und nicht hinreichend durchlässig sei. Die Absurdität der Forderung verleihe dem Spruch Originalität und Zitatqualität, so die Fachjury.

2008 war "Lebensmensch" zum heimischen Wort des Jahres gewählt worden. Der vielzitierte Begriff "Gewinnwarnung" hatte damals den Titel Unwort geholt.

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