Auf Salzburger Bauernhof

120 Waffen nach Feuer aufgetaucht

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Im Haus fanden die Einsatzkräfte ein wahres Waffenarsenal.

Ein Bauernhof in Thalgau ist heute, Donnerstag, am Vormittag durch einen Großbrand zerstört worden. "Der Stall und das Wohnhaus der Landwirtschaft im Ortsteil Egg sind abgebrannt", schilderte Ortsfeuerwehrkommandant Robert Greisberger. Der 61-jährige Altbauer, der auch Besitzer des Hofes ist, wurde leicht verletzt. Die Einsatzkräfte retteten laut Pressestelle der Polizei 20 Rinder und vier Ziegen. Sie waren unversehrt. Für etwa zwölf Rinder kam jede Hilfe zu spät.

Während der Löscharbeiten kam es mehrmals zu gefährlichen Situationen, weil drei Tanks von abgestellten Autos verpufften, informierte Polizeisprecher Anton Schentz. Vier Pkw, die unmittelbar vor dem Anwesen standen, sind gänzlich verbrannt.

Feuerwehr kurz vor 9 Uhr alarmiert
Um 8.58 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Als die Einsatzkräfte in der Vordereggstraße 25 eintrafen, standen das Wohnhaus und der Stall des "Schmeissngutes" in Vollbrand. Die Tiere waren noch im Stall. Feuerwehrleute und Polizisten konnten allerdings erst zwei Stunden nach Brandausbruch in den Stall vorrücken. Etliche Gegenstände und auch Müll seien herumgestanden, schilderte Greisberger. Der starke Wind und eine Stromleitung behinderten ebenfalls den Löscheinsatz. Der Strom musste abgeschaltet werden.

Munition im Obergeschoß sorgte für Aufregung
Der Hausbesitzer machte die Feuerwehr darauf aufmerksam, dass in einem Raum im Obergeschoß des Wohnhauses Munition liegt. "Wir mussten deshalb beim Löschen große Abstände einhalten", sagte Greisberger. Die Feuerwehrleute waren bemüht, ein Übergreifen der Flammen auf das Zimmer zu verhindern. Dieser Raum sei jetzt der einzige, der gut erhalten ist, erklärte der Ortsfeuerwehrkommandant.

Bewohner des Bauernhofes erlitten einen Schock
Die Bewohner des Bauernhofes erlitten einen Schock. Sie wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Der Bürgermeister von Thalgau, Martin Greisberger (ÖVP), kümmerte sich persönlich um eine Notunterkunft für die unterstandslose Bauernfamilie. An dem Löscheinsatz beteiligten sich rund 150 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Thalgau, Hof, Faistenau und Fuschl.

Brandursache unklar
Der Brandsachverständige Walter Kittl und Brandermittler der Polizei forschen noch nach der Brandursache. "Es wird in alle Richtungen ermittelt", erklärte ein Polizist. Die Höhe des Sachschadens war vorerst noch nicht bekannt.

Verfassungsschutz ermittelt wegen Waffenarsenals im Haus
Mittlerweile untersuchen auch Spezialisten der Polizei und des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung das zerstörte Haus nach weiteren Waffen und Munition. Ersten Informationen zufolge besaß der Altbauer, der offenbar als Waffensammler bekannt war, eine gültige Waffenbesitzkarte.

120 Waffen sichergestellt

Polizisten stellten nach dem Brand rund 80 Langwaffen und rund 40 Faustfeuerwaffen sicher. Diese stammen vermutlich aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. "Fest steht, so viele Waffen durfte der Mann nicht besitzen", sagte ein Ermittler. Die Kriegsrelikte werden noch von Experten der kriminalpolizeilichen Untersuchungsstelle in Salzburg überprüft. Nach Abschluss der Erhebungen werde der Altbauer voraussichtlich nach dem Waffen- und Kriegsmaterialgesetz angezeigt, hieß es.
 

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