Orkan-Tief "Yvette"

Aufräumen nach der Millionen-Flut

17.05.2014

Tausende Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Pielachtal abgeschnitten.

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Orkan-Böen mit 170 km/h fegen über das Land, in wenigen Stunden fallen die Regenmengen eines ganzen Monats. 4.000 steirische Haushalte haben keinen Strom. Hunderte Keller sind überschwemmt. Ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach den Horror-Unwettern vom Freitag kann noch niemand die exakte Schadenssumme abschätzen. Fix ist aber: Es werden Millionen sein! Die Helden der Katastrophe: Tausende Feuerwehrleute im Burgenland, der Steiermark, in Ober- und Niederösterreich, die bis zum Ende der Kräfte kämpfen.


Die Hotspots:

Pielachtal: Abgeschnitten. In der Nacht auf Freitag rückte die Feuerwehr aus. Der Regen wird immer schlimmer. „Das war die Hölle, es gab massive Überschwemmungen“, sagt Feuerwehr-Kommandant Andreas Ganaus. Kilometerweit war das niederösterreichische Tal bis Freitag von der Außenwelt abgeschnitten – auch am Samstag ist die B 39 noch gesperrt.

Traisental: Rettung in letzter Sekunde. Der Pegel der Traisen in NÖ steigt rasant, dann tritt der Strom über die Ufer. Eine ältere Frau muss aus ihrem Haus geborgen werden. Trotz sinkender Pegel am Samstag gab es hier noch keine Entwarnung.

Gölsental: Land unter. Gleiches gilt auch für das niederösterreichische Gölsental: In St. Veit war am Samstag noch immer ein Katastrophenzug im Hilfseinsatz. Ihre Aufgabe: Pumpen, pumpen, pumpen. Doch: Das Grundwasser geht nur langsam zurück.

Aufräumen. Allein in Niederösterreich waren am Samstag noch mehr als 1.000 Feuerwehrleute mit den Auswirkungen der Unwetter beschäftigt.

Nächste Seite: Der LIVE-Ticker zum Nachlesen!

19.12 Uhr: Der Landesfeuerwehrverband Salzburg entsandte am Vormittag einen Katastrophenzug mit dem EU-Modul HCP (High Capacity Pumps) nach Serbien. Da beim serbischen Hilfsansuchen an die EU auch Boote angefragt wurden, wurde das Modul um vier Boote der Landesfeuerwehrverbände Kärnten und Oberösterreich verstärkt. Wie der Landesfeuerverband informierte, setzt sich der Katastrophenzug aus 17 Fahrzeugen, sechs Feuerwehrbooten und 57 Einsatzkräften zusammen. Drei der Einsatzkräfte sind Mitarbeiter des Roten Kreuzes Salzburg.

18.10 Uhr: Aktuelles Regenradar:

© wetter.at

(Mit einem Klick auf die Grafik gelangen Sie zur interaktiven Version der Karte)

17.23 Uhr: Im Burgenland konnten am Samstag ebenso viele Feuerwehren bereits mit den Aufräumarbeiten beginnen. Vor allem die Feuerwehren im Bezirk Oberpullendorf hatten alle Hände voll zu tun. Die Stadtfeuerwehr Oberpullendorf klagte in einer Aussendung über "sehr viele Schaulustige, die die Arbeit behindert haben", bedankte sich allerdings auch bei den "vielen freiwilligen Helfern, die bei einer Katastrophe selbstlos anderen helfen wollten". Laut Landessicherheitszentrale Burgenland zählte man von Samstag, 7.00 bis 14.00 Uhr, 30 Einsätze. Im Bezirk Oberwart mussten Straßen freigemacht werden. Auch in den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung kam es aufgrund überfluteter Keller vereinzelt zu Einsätzen.

16.35 Uhr: Im Bezirk Amstetten unterstützte das Bundesheer die Straßenmeisterei beim Freimachen der Bundesstraße B31 im Bereich Opponitz, St. Georgen am Reith und Hollenstein. Weiters wurden im Raum Ybbsitz Straßenunterführungen und Durchlässe gesäubert. Auch gab es mehrere Erkundungsflüge des Bundesheeres in den betroffenen Gebieten, um Hangabrutschungen geologisch beurteilen zu können.

15.41 Uhr: In Oberösterreich is es zu einer dramatischen Rettungsaktion gekommen: Trotz des Unwetters waren drei Tschechen am Freitag auf die Seewand in Hallstatt (Bezirk Gmunden) geklettert, die zwei Männer und eine Frau mussten im Schneetreiben geborgen werden. Abgesehen davon blieb es im Bundesland nach den starken Regenfällen die Nacht über weitgehend ruhig. Die Einsatzkräfte rückten lediglich vereinzelt zu Pumparbeiten aus.

14.39 Uhr: Katastrophenhilfe für Serbien
Der Landesfeuerwehrverband Salzburg entsandte am Vormittag einen Katastrophenzug mit dem EU-Modul HCP (High Capacity Pumps) nach Serbien. Da beim serbischen Hilfsansuchen an die EU auch Boote angefragt wurden, wurde das Modul um vier Boote der Landesfeuerwehrverbände Kärnten und Oberösterreich verstärkt. Wie der Landesfeuerverband informierte, setzt sich der Katastrophenzug aus 17 Fahrzeugen, sechs Feuerwehrbooten und 57 Einsatzkräften zusammen. Drei der Einsatzkräfte sind Mitarbeiter des Roten Kreuzes Salzburg.

13.47 Uhr: Amstetten - Mann aus Auto in Bach gerettet II
Das schwarze Fahrzeug wurde rund drei Stunden nach dem Notruf in einem Bach im besagten Ort gefunden. "Der Lenker hatte großes Glück. Er blieb unverletzt", sagte Gutlederer. Ein Anrainer hatte den Mann aus seinem Auto gerettet, das aufgrund des hochwasserführenden Baches in die Fluten gelangt war. Insgesamt waren an der Suchaktion rund 60 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz beteiligt.

13.43 Uhr: Amstetten - Mann aus Auto in Bach gerettet I
Ein Mann ist am Samstag in Oberaschbach (Bezirk Amstetten) aus seinem Auto, das in einen Bach gelangt war, gerettet worden, berichtete Philipp Gutlederer vom "144-Notruf NÖ". Gegen 10.00 Uhr war vom Lenker ein Notruf eingegangen, dann brach aber plötzlich die Verbindung ab. Mittels Handyortung und eines Erkundungsflugs des "Christophorus 15" wurde der Verunfallte schließlich gefunden.

13.12 Uhr: 11 Todesopfer in Bosnien
In Bosnien dürfte es bis Samstagvormittag mindestens elf Todesopfer durch Überschwemmungen gegeben haben. Nach Angaben des bosnisch-serbischen Polizeidirektors Gojko Vasic wurden sechs Leichen in der nordbosnischen Stadt Doboj entdeckt, nachdem sich der Hochwasser führende Fluss Bosna aus den überschwemmten Stadtteilen zurückzuziehen begann.

12.34 Uhr: Nur noch wenige Einsätze in Steiermark
Nach Sturm und anhaltenden Regenfällen hat sich am Samstag die Situation in der Steiermark etwas entspannt: Die Feuerwehren mussten nur noch vereinzelt zu Einsätzen, blieben aber wegen der Gefahr von Muren in Alarmbereitschaft. Ein Motorradfahrer aus dem Burgenland wurde Freitagnachmittag in der Oststeiermark von einer Windböe erfasst und stürzte. Er erlitt schwere Verletzungen.

12.11 Uhr: Geländewagen fortgeschwemmt
Bei St. Pölten ist ein 60-Jähriger mit seinem Geländewagen von einem überschwemmten Uferweg abgekommen. Er konnte sich noch selbst befreien, das Fahrzeug trieb jedoch die Traisen hinunter. Lesen Sie mehr >>>

11.57 Uhr: Im Burgenland haben die Feuerwehren heute zum Teil schon mit den Aufräumarbeiten begonnen. "Die Einsatzkräfte entfernen Schlamm und reinigen Straßen", teilte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ) mit. Seit 7 Uhr habe man 22 Einsätze gezählt. "Aktuell laufen 12 Einsätze", so der LSZ-Sprecher Samstagmittag.

11.20 Uhr: Auch in anderen Ländern stabilisiert sich das Wetter: In den südpolnischen Hochwassergebieten hat sich die Situation an der Weichsel und ihren Zuflüssen am Samstag leicht entspannt. "Die Lage stabilisiert sich", sagte ein Feuerwehrsprecher der polnischen Nachrichtenagentur PAP. In 34 Gemeinden herrschte weiterhin Hochwasseralarm, doch die Feuerwehr musste deutlich weniger Keller auspumpen und überflutete Straßen sichern als in den vergangenen Tagen.

11.15 Uhr: Der Bezirk Lilienfeld wurde von den Hochwässer stark getroffen. Feuerwehr und Bundesheer schaufelten unermüdlich Sandsäcke um schlimmeres zu verhindern. Sehen Sie hier alle aktuellen Bilder aus der Region:

10.54 Uhr: Pinzgau - Mure ging auf Güterweg ab
Salzburg ist vom Unwetter bisher weitgehend verschont geblieben, allerdings ging aufgrund der starken Regenfälle gestern, Freitag, am Nachmittag in St. Georgen im Pinzgau eine Mure auf einen Güterweg ab. Die Straße wurde auf einer Länge von zehn Metern etwa einen Meter hoch verschüttet. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

10.25 Uhr: Bundesheer weiter im Hochwassereinsatz
Das Bundesheer gab heute in einer Aussendung den aktuellen Status der Hochwassereinsätze bekannt: 101 Soldaten aus der Kaserne Amstetten schaufeln seit den Morgenstunden Abwässergräben und Straßen in Ybbsitz, Opponitz und Hollenstein frei. Zusätzlich würden Pioniere aus Melk bei Weinburg, Rabenstein und Hofstetten im Pielachtal mögliche Einsätze erkunden. Knapp 200 Pioniere, unterstützt durch Baumaschinen, Baggern und Kippern würden dabei Muren beseitigen - erste Arbeiten hätten schon begonnen. Ein Hubschrauber des Typs Alouette 3 soll über St. Pölten Erkundungsflüge fliegen; ein Hubschrauber des Typs OH58 die Situation im Pielach-und im Traisental erkunden.

09.43 Uhr: Regen lässt nach
Die Niederschläge haben sich in den letzten Stunden in Niederösterreich stark verringert. Das bestätigt auch Friedrich Salzer vom Hydrografischen Dienst Niederösterreich: „Es regnet zwar noch, aber die Intensitäten sind deutlich zurückgegangen, während wir gestern bzw. in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Intensitäten gehabt haben von über zehn Millimeter pro Stunde und das über mehrere Stunden lang, war es in den letzten Stunden so, dass wir nur mehr ein bis zwei Millimeter in der Stunde gehabt haben“.

09.37 Uhr: Aufatmen auch im Donauraum
Nachdem die Einsatzkräfte gegen Mitternacht mit einem Pegelanstieg der Donau durch die vielen Hochwasser führenden Zubringerflüsse gerechnet hatten, scheint sich die Lage vorerst zu entspannen. Die Donau erreichte gegen 02.00 Uhr früh ihren Höchststand in der Wachau und auch bei den Zubringerflüssen sinken die Pegelstände. Allerdings wird in den Donaugebieten unterhalb von Wien der Wasserpegel bis heute Mittag noch steigen.

09.17 Uhr: Aktuelle Unwetterlage
Im südlichen Niederösterreich und Oberösterreich sowie der Obersteiermark gilt auch heute noch Unwetterwarnstufe Rot.

 

08.42 Uhr: Aufatmen im Burgenland
Im Burgenland hat sich die Unwetter-Situation seit Freitagnacht "deutlich entspannt". Das teilte Samstag früh ein Sprecher der Landessicherheitszentrale (LSZ) mit. Die Wasserpegel der betroffenen Flüsse Lafnitz, Pinka und auch der Leitha seien zurückgegangen und auch die Zahl der Einsätze sei in den vergangenen Stunden stark gesunken.  "Es schaut so aus, als hätten wir das Schlimmste überstanden", so der Sprecher. Lesen Sie mehr >>>

08.31 Uhr: Am gestrigen Freitag wurde in den niederösterreichischen Bezirken Lilienfeld und St. Pölten Katastrophenalarm ausgelöst: Stark betroffen waren der Westen und Süden, die NÖ Feuerwehren waren mit 3.400 Mann im Einsatz gegen die Wassermassen.

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