Streit der Milliardärinnen
Aufstand gegen Flick
26.09.2012
Kampf um Privatstraße - Wird Projekt gestoppt?
Das wollen sie der reichsten Frau Österreichs nicht durchgehen lassen: Ingrid Flick (52) will am Wörthersee eine Umgehungsstraße um ihr Anwesen bauen lassen. Doch ihre Nachbarn gehen wegen der Pläne auf die Barrikaden. Die berühmteste Gegnerin: Kaufhaus-Erbin und Anrainerin Heidi Horten (71).
Natur zerstört. „Es geht nur um den persönlichen Wunsch einer Frau, die ihr Anwesen vergrößern und aufwerten will. Das kann doch nicht sein!“, wettert Erika Hochegger im Gespräch mit ÖSTERREICH. In den letzten vier Wochen hat die Kärntnerin deshalb 1.500 Unterschriften gegen den Umbau gesammelt. Mit auf ihre Seite konnte sie auch Multimilliardärin Horten bringen: „Sie liebt die Natur und will nicht, dass diese kaputtgemacht wird“, so Hochegger.
Berechtigte Bedenken?
Gegenüber ÖSTERREICH erklärt die Flick Family Office GmbH: „Es ist hier zu unterscheiden zwischen den berechtigten Bedenken der direkten Anrainer und Widerstand aus anderen Gründen. Die berechtigten Interessen werden jedenfalls berücksichtigt.“
Radwege
Bereits im Juli wurde der Umbau von der Kärntner Landesregierung allerdings genehmigt. „Das Land Kärnten bekommt von Frau Flick 900 Meter neue Straße und 900 Meter neue Radwege errichtet und finanziert. Und durch die Ablöse der alten Grundstücke können zusätzlich drei Kilometer Radweg am Südufer des Wörthersees gebaut werden“, rechtfertigt Landeshauptmann Gerhard Dörfler das Projekt.
Trotzdem: Dem Druck der Nachbarn kann sich auch Dörfler nicht verschließen: „Es muss ein Konsens zwischen Frau Flick und den Betroffenen bestehen. Ansonsten gibt es auch kein Projekt.“
ÖSTERREICH: Die Kritik an der Umgehungsstraße von Frau Flick wächst gewaltig. Ihre Reaktion?
Gerhard Dörfler: Die Kärntner Landesregierung hat den Bau bereits einstimmig beschlossen. Es ist ein grundsätzlich sehr gutes Projekt, das dazu führt, dass durch diese Straßenverlegung das Land Kärnten unter anderem zusätzlich 900 Meter neue Straße und 900 Meter neue Radwege errichtet und finanziert bekommt.
ÖSTERREICH: Wenn aber die Anrainer weiterhin dagegen sind?
Dörfler: Es gibt einen Vertrag, in dem klipp und klar steht, dass Konsens mit allen Anrainern von Frau Flick herzustellen ist. Wenn die Betroffenen dem nicht zustimmen, gibt es auch kein Projekt.(