Nach skandalösem Freispruch im 1. Prozess, gab es diesmal 20 Jahre Haft für Serben.
Es war ein Prozess mit unfassbarem Ausgang, den die Justiz allerdings selbst bereinigte: Der mutmaßliche Auftragskiller Slobodan C. (38) soll bei seinem Job einen 13-jährigen Buben in Wien-Brigittenau vom Fahrrad geschossen und schwer verletzt haben. Dennoch wurde der Serbe im ersten Prozess freigesprochen – Irrtum der Geschworenen, das Verfahren wurde deshalb am Donnerstag neu aufgerollt.
Dem Angeklagten, der für einen Bekannten 3.000 Euro eintreiben wollte und auf den Schuldner mehrfach geschossen haben soll, wird zweifacher Mordversuch vorgeworfen. Er selbst hat einen anderen der Tat beschuldigt, der inzwischen allerdings ermordet wurde.
Der Vater (52) des angeschossenen Buben – Kind einer Wiener Bezirkspolitikerin – schilderte vor Gericht, welche Auswirkung das missglückte Erstverfahren auf den 13-Jährigen hatte. „Seine glückliche Kindheit war mit einem Schlag vorbei“, sagte er.
Das Urteil im neu aufgelegten Prozess: 20 Jahre Haft wegen versuchten Mordes. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.