Vor dem Richter saß am Freitag ein 19-Jähriger, der seine (Ex-)Freundin bestrafen bzw. zurückgewinnen hatte wollen, indem er die blutige Ermordung ihre Zwergkaninchens inszenierte - mit Ketchup.
Wien. Die Geschichte, die da am Landesgericht verhandelt wurde, hatte durchaus etwas Filmreifes, wen auch nicht im gängigen Sinn: Weil seine Freundin, eine junge Schülerin, sich angeblich begrapschen ließ und fremdgegangen war, ergriff der Angeklagte eine ungewöhnliche Maßnahme - er schickte der Ex eine Video, wo er mit einem Messer am Hals des Tieres bekräftigte, dass er das Kaninchen, das er einst als "Beweis für meine Liebe" gekauft habe, umbringen werde.
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Im Strafantrag war auch die Rede davon, dass das Kaninchen mit dem Messer verletzt wurde, was dem Jugendlichen eine Anklage nicht nur wegen gefährlicher Drohung, sondern auch wegen Tierquälerei einbrachte. Der Bursche beteuerte, das Video sei Fake gewesen, das Blut nur Ketchup gewesen sei. "Mag sein, aber schön ist es trotzdem nicht", sagte Richter Andreas Hautz.
Neben dem verstörenden Video soll der Bursche auch gedroht haben, ihr Haus anzuzünden und ihr Leben zu zerstören.
Jugendlicher muss zur Männerberatung
Der 19-Jährige wurde damals angezeigt und mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot bedacht. Als es ausgelaufen war, hat sich das Paar wieder angenähert, wie der 19-Jährige nun dem Richter versicherte. "Sind Sie ein Paar?", fragte Hautz. "Ja", sagte der Beschuldigte. Dennoch wollte die Schülerin nur in Abwesenheit des Burschen aussagen. Auf die Frage nach dem Beziehungsstand meinte sie allerdings: "Es ist kompliziert."
Letztendlich erfolgte die Diversion wegen schwerer Nötigung und gefährlicher Drohung. Der 19-Jährige erhält Bewährungshilfe und muss eine Therapie bei der Männerberatung machen.