Das Anwesen in der Ybbsstraße steht nur mehr wenige Tage.
Einer der furchtbarsten Tatorte der Kriminalgeschichte wird in den nächsten Tagen in Schutt liegen: Das Horror-Haus von Amstetten in der Ybbsstraße 40. Dort hat Josef Fritzl (76) seine Tochter fast ein Vierteljahrhundert als Sexsklavin in ein Verlies gesperrt. Dort hielt er auch drei Inzestkinder gefangen, bis er am 26. April 2008 aufflog.
Konkurs
In Stein sitzt Monster Fritzl jetzt lebenslang in Haft. Schon vor seinem Prozess ging der einstige Immobilienspekulant in Konkurs. Der renommierte Wirtschaftsanwalt Walter Anzböck versucht seither, Fritzls Besitz für Gläubiger zu Geld zu machen.
Unverkäufllich
Beim Horror-Haus aber ging es dem Masseverwalter nicht vorrangig um Profit. Aus Rücksicht auf die Opfer gab es klare Vorgaben: „Das Projekt darf nicht als Gruselmuseum oder für ähnlich geschmacklose Zwecke genützt werden.“ Damit erwies sich der hässliche Betonblock allerdings als unverkäuflich.
Abriss mit Blickschutz
Folge: Zur Erleichterung der Bevölkerung, die das Jahrhundertverbrechen vergessen will, lässt Anwalt Anzböck das Mehrparteienhaus jetzt verschwinden. Bereits im Dezember brachte er einen Antrag auf Abriss ein. Mittlerweile wurde der Bescheid von Bürgermeister Herbert Katzengruber und Baudirektor Manfred Heigl abgenickt. In den nächsten Tagen werden Bagger anrollen – unangekündigt, mit Polizeibegleitung und Blickschutzplanen.
Neue Identität
Denn keinesfalls soll es letzte Bilder vom Verlies geben; keinesfalls sollen persönliche Gegenstände der Opfer in die Öffentlichkeit gelangen. Fritzls gemarterte Familie lebt unter neuem Namen an einem geheimen Ort.