Ein geflüchteter Häftling versetzte zwei Tage lang eine Region in Angst.
„Hilfe, ich wurde überfallen, gefesselt, beraubt“, alarmierte Gertrude K. (50) aus Gradnitz in der Nacht auf Dienstag die Polizei in der Bezirksstadt Zwettl (NÖ). Bei den Beamten schrillten sofort alle Alarmglocken: Keine 36 Stunden vorher waren Senioren (74, 79) in Kirchberg/Walde bei Gmünd Opfer eines Irren geworden.
Die Beamten sollten recht behalten. Wieder hatte der seit Juni aus der Strafanstalt Mauer flüchtige abnorme Kriminelle Milan P. (47) zugeschlagen (es gilt die Unschuldsvermutung). Die rund zwanzig Kilometer von einem zum anderen Tatort hatte der Slowake zu Fuß zurückgelegt.
Dienstag früh um 1 Uhr war er bei Gertrude K. eingestiegen, hatte die Frau geweckt. Da sie nicht sofort reagierte, drohte er mit einem Messer, prügelte die 50-Jährige, bevor er sie fesselte. Dann durchsuchte der Mann ihr Haus, fand mehrere Hundert Euro, ein Handy, Essbares. Ihr Auto konnte er nicht starten. So flüchtete er zu Fuß weiter.
Wenig später überflog ein Polizeihubschrauber die Region – vergebens. Erst eine Hundertschaft aus Cops, Hundeführern und Soldaten konnte den Gangster Dienstagmittag im Wald bei Dürnhof nahe Zwettl stellen. Auch in OÖ soll er bei einem Coup eine Frau verletzt haben. Seine Strafe fasste er für einen Überfall 2006 aus.