Es wird immer schlimmer: Mehr und mehr Medikamente sind nicht lieferbar.
Wien. Die Infektionskurve schießt steil nach oben. Derzeit sind um fünfmal mehr Menschen an einer Grippe oder einem grippalen Infekt erkrankt, also vor einem Jahr.
Laut ÖGK waren bereits vor einigen Tagen knapp 280.000 Menschen krankgeschrieben, 92.093 wegen Grippe, 18.244 wegen Covid. Bei diesen Zahlen nicht mitgerechent sind Kinder, Pensionisten, Arbeitslose, Selbstständige.
Es ist eine „Dreifach-Epidemie“: Zu Grippe und Corona kommt auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Besonders für Kleinkinder ist eine Ansteckung besonders gefährlich. Krankenhäuser verzeichnen heuer einen doppelt so starken Patientenandrang.
Lieferketten-Probleme und enorme Nachfrage
„Nicht verfügbar“. Absolute Verschärfung: Den Apotheken fehlen immer mehr Medikamente. Laut Datenbank der AGES sind 537 Medikamente „nicht verfügbar“ oder nur „eingeschränkt verfügbar“.
Zum Vergleich: Vor zwei Monaten waren es „nur“ 450 fehlende Medikamente. Schon damals war das große Problem: Diverse Antibiotika, die gegen die Infektionen eingesetzt werden, sind nicht lieferbar. Bei ÖSTERREICH meldeten sich Ärzte, die persönlich in benachbarte Bundesländer fahren, um Medikamente für ihre Patienten zu suchen.
„Covid, Influenza, RSV und der Winter – es sind einfach sehr viele Menschen verkühlt – jetzt steigt der Mehrbedarf enorm“, sagt Wolfgang Müller von der Apothekerkammer zu ÖSTERREICH. Hintergrund des Mangels: Aus Kostengründen wurde ein Großeil der Produktion von Medikamenten nach Asien verlagert. Und dort gibt es massive Lieferkettenprobleme.