Salzburg
Austro-"Kraftlackel" schafft neuen Weltrekord
26.05.2013
Muskelprotz: Franz Müllner hinderte drei Flugzeuge eine ganze Minute am Starten.
Er zieht Flugzeuge, wirft Autos um, bringt ein Riesenrad nur mit seiner Kraft in Bewegung und hält mit den Händen das Seil eines Bungee-Springers. Doch heute, Sonntag, hat der Salzburger Muskelmann Franz Müllner dem noch eins draufgesetzt: Bei seinem Projekt "1740" hat er auf dem Flugplatz Mauterndorf in seinem Heimatbezirk Lungau in Salzburg drei Cessnas mit voller Schubkraft 60 Sekunden lang nur mit Muskelkraft am Start gehindert. Es war der 14. Weltrekord des "Kraftlackels".
Todesfolter als Inspiration
Zwei Jahre lang hat Müllner an dem Vorhaben gearbeitet. "Von 1740 bis 1744 wurden Menschen von Pferden oder Ochsen gevierteilt, daher heißt das Projekt 1740", hatte er in einem früheren Gespräch erläutert. Anstelle der ursprünglich geplanten vier Flugzeuge sind es letztlich drei geworden. Sein Ziel war es, die Maschinen 30 bis 60 Sekunden zurückzuhalten. Die Obergrenze hat er am frühen Nachmittag dann geschafft. Zwei Maschinen verfügten über rund 200 PS, die dritte sogar über ca. 250 PS. Alle drei Flugzeuge hatten gleichzeitig mit 2.500 Umdrehungen losgelegt, dennoch konnte Müllner sie so lange zurückhalten, ehe er die Griffe losließ. Danach war er dermaßen fertig, dass ihn ein Notarzt sofort mit Sauerstoff versorgen musste.
Rund 1.000 bis 1.500 Besucher und eine ganze Schar an Medienleuten verfolgten das Spektakel auf Österreichs höchstem Alpenflugplatz (1.110 Meter). Erst beim fünften Anlauf konnte Müllner sein Vorhaben in Angriff nehmen: Die ersten Male startete ein Flugzeug etwas zu weit nach links oder nach rechts, jedes Mal musste der Muskelprotz daher vorzeitig abbrechen.
Rekordjagd auf dem Kilimandscharo
Am Samstag sei man bei den Tests erfolgreicher gewesen, allerdings seien da die Maschinen nur bei 2.200 Umdrehungen losgestartet, erklärte Manager Roman Obermoser. Davor hatte der Strongman
auf einem alten Militärflughafen an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz unter Ausschluss der Öffentlichkeit getestet und das Projekt entwickelt. Müllner hatte heute auch Wetterglück, denn mittags lösten sich die Wolken auf, Sonne und blauer Himmel kamen hervor. Nur die Temperaturen spielten nicht mit, der Schnee schaute von den Bergen.
"1740" war der Auftakt zur "Five Continents Challenge" des Lungauers. Auf den anderen vier Kontinenten will er ebenfalls derartige Aktionen durchführen. Nächste Station ist Afrika, wo im Herbst 2014 auf dem Kilimandscharo eine neue Herausforderung wartet. Mehr war Obermoser heute noch nicht zu entlocken: "Nähere Infos gibt es zu Ende des Jahres."