Chilenin erschlagen

Axt-Killer von Wien: Suicide by Cop?

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Ein schrecklicher Verdacht tut sich bei den Ermittlungen nach den blutigen Ereignissen Dienstagabend in Floridsdorf auf: Wollte Axt-Killer, der seine Mitbewohnerein erschlug und auf der Straße weitertobte, absichtlich im Polizei-Kugelhagel sterben? 

Wien. Nachdem Eduard S. seine junge Mitbewohnerin Carla Antonia in der Wohnung getötet hatte, lief der 26-Jährige auf die Straße – in diesem Fall der Bereich rund um die Kreuzung der Schwaigergasse mit der Frömmlgasse – und gab dort weiter mit bloßem Oberkörper und der blutigen Axt in der Hand den wilden (Amok-)Mann. Dabei schlug der muskelbepackte Rumäne mit dem Beil auf die Jalousien einer Wohnung im Erdgeschoß ein. Dann soll er auf die ersteingetroffenen Polizisten losgegangen sein.

Axt-Killer Wien
© Viyana Manset Haber
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Anrainer hatten die Polizei alarmiert, die wie üblich in so einer Situation zunächst mit nur einem Funkwagen zu einem gemeldeten Streit eines Pärchens ausrückte. "Der Einsatzgrund wirkte anfangs völlig unbedenklich", sagt Polizei-Sprecher Markus Dittrich. Der 26-Jährige stürmte beim Eintreffen in der Ferchenbauergasse mit einer Axt in der Hand direkt auf die Beamten los. Hier liegt der Verdacht nahe, dass er eine Situation herbeiführen wollte, in der die Beamten davon ausgehen, sich in einer Notwehr- oder Nothilfesituation zu befinden und von seiner Schusswaffe Gebrauch machen, wodurch der Angreifer, der sterben will, auch getötet wird – die Selbstmordmethode hat auch einen Namen: Suicide by Cop. Diese Theorie wird ebenso obligatorisch untersucht werden wie der Schusswaffengebrauch an sich – Zeugen hörten bis zu 4 Schüsse.

Axt-Killer Wien
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Nachbar Johan N. "Ich hörte Schreie, dann Schüsse und sah viel Polizisten"

© Viyana Manset Haber
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Bekannt ist mittlerweile, wie bedrohlich sich Eduard S. gegenüber der Polizei gebärdete. Laut Presseaussendung "lief der Mann, als er die Polizisten erblickte, unvermittelt auf die Beamten zu. Mit der Axt schlug der Mann in Richtung der Beamten. Zumindest ein wuchtiger Hieb traf das Polizeiauto, wodurch es stark beschädigt wurde. Da sich für die Beamten die Situation vor Ort als lebensbedrohend darstellte, gab ein Polizist Schüsse auf den Angreifer ab. Als die Bedrohungssituation gebannt war, wurden umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Diese wurde anschließend von einem WEGA-Medic übernommen und in Folge dessen von der Berufsrettung Wien weitergeführt. Der 26-jährige Angreifer erlag noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen."

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Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben, hat den ebenso spektakulären wie traurigen Fall übernommen. Ein Motiv ist bislang unklar. Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch werden von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien geführt.

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