Bei dem tragischen Unfall wurde die gesamte Familie ausgelöscht.
Der Horror-Crash ereignete sich – wie ÖSTERREICH bereits berichtete – auf einer Nebenstraße im Bezirk Schärding. Die 34-jährige karenzierte Angestellte einer bekannten Fensterfirma in Ried, Barbara H., saß am Steuer des neuen Familienwagens, eines silbernen VW Passat. Am Rücksitz befanden sich ihr 14 Monate alter Bub Paul, gut gesichert im Kleinkindersitz, und ihr Ehemann Johannes, der sich um das Baby kümmerte.
Es war 16.30 Uhr Freitagnachmittag und die Familie war auf dem Heimweg nach Kopfing, wo Johannes H. (38) einen Landwirtschaftsbetrieb führt.
Die Familienidylle endete jäh und ohne ersichtlichen Grund: Barbara schwenkte mit dem Auto nach links und raste in einer leichten Rechtskurve (kurz vor Andorf) in die Zugmaschine eines Sattelschleppers. Die Folgen der Karambolage waren verheerend.
„Ein Albtraum.“
Karl Feichtner, Einsatzleiter der
örtlichen Feuerwehr, war als einer der ersten am Unfallort: „Ich bin
wirklich einiges gewohnt, aber das hier war der reinste Albtraum. Einer
meiner Leute war mit den Opfern verwandt, die jüngeren von uns habe ich erst
gar nicht hingelassen, weil es so schrecklich ausgeschaut hat. Es war
einfach nichts mehr zu machen.“
Mutter Barbara starb hinter dem Lenkrad, der Motorblock war in den Innenraum gedonnert, auf der Rückbank lag die Leiche ihres Ehemannes, den sie erst vor vier Jahren geheiratet hatte. Das Baby Paul, das ebenfalls im Wagen gewesen war, bemerkten die Florianis erst, als sie kreidebleich auf der Rückbank den Kindersitz – und den toten Buben – fanden.
Andorf
Die Wucht des Aufpralls war derart heftig gewesen, dass
auch der tonnenschwere Sattelschlepper von der Fahrbahn abkam und der
Anhänger samt einer Asphaltier-Baumaschine in die Wiese kippte. Der
Lkw-Chauffeur wurde nicht verletzt, erlitt aber den Schock seines Lebens.
Den bekam auch ein weiterer Autofahrer, der hinter der Familie H. gefahren war und der in das schleudernde Unfallwrack von Barbara und Johannes H. krachte.
Über die Ursache, weshalb die Mutter und beliebte Flötistin der Musikkapelle Kopfing in den Gegenverkehr gerast war, gibt es – vermutlich für immer – nur Spekulationen. War sie durch die tief stehende Sonne abgelenkt und hatte sie sich nur kurz zu ihrem Baby am Rücksitz umgedreht?
Bürgermeister Otto Straßl: „Der ganze Ort trauert mit den hinterbliebenen Verwandten der Familie. Jeder hier kannte sie. Es ist so eine unendliche Tragödie.“