Angeklagter sitzt in Haft. Er muss sich bald wieder vor Gericht verantworten.
Der schreckliche Missbrauchsvorfall in einem kleinen Dorf im Südburgenland sorgte bei Bekanntwerden für blankes Entsetzen: Jacqueline (12) soll von ihrem Stiefvater geschwängert worden sein und brachte das Baby im vergangenen November daheim alleine auf die Welt. Bei einer Nachuntersuchung im Krankenhaus flog dann alles auf.
Der mutmaßliche Horror-Stiefvater Andreas K. (30, alle Namen geändert) wurde verhaftet und bereits wegen eines anderen Missbrauchs verurteilt: Wegen Missbrauchs einer anderen Stieftochter (10) aus einer früheren Beziehung gab es schon drei Jahren Haft. Jetzt ist die neue Anklage gegen den 30-Jährigen fertig und wegen der Schwangerschaft kommt eine strafverschärfende Bestimmung dazu. „Dem Angeklagten droht bei einem Schuldspruch eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren“, sagte Bernhard Kolonovits, der Vizepräsident des Landesgerichts Eisenstadt am Dienstagnachmittag. Neben dem Stiefvater (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) wird sich auch die Mutter vor Gericht verantworten müssen. Sie soll von der Sache gewusst, aber nichts dagegen unternommen haben – es gilt die Unschuldsvermutung.
Baby und Mama nun bei einer Pflegefamilie
Ein Prozesstermin gegen Andreas K. steht noch nicht fest, weil die Anklageschrift noch nicht rechtskräftig ist. Der Verteidiger kann noch 14 Tage gegen das Schriftstück Einsprüche erheben. Die gute Nachricht rund das mutmaßliche Missbrauchs-Drama: Das Baby ist gesund und gemeinsam mit seiner jungen Mama bei einer Pflegefamilie untergebracht.