Grüne wollen städtische Querverbindungen in Fahrrad-Paradiese verwandeln.
Noch bevor überhaupt eine rechtliche Basis in der Straßenverkehrsordnung (StVO) existiert, wollen die Grünen die ersten Fahrradstraßen Österreichs in Wien als Pilotprojekte einführen. Und es wurden auch schon zwei Durchzugsstraßen dafür ins Auge gefasst, wie ÖSTERREICH erfuhr: Goldschlagstraße (Rudolfsheim) und Hasnerstraße (Ottakring).
Autofahrer bitte warten
Fahrradstraßen, die es etwa schon seit 1997 in Deutschland gibt, bevorzugen ganz klar die Pedalritter: Alle kreuzenden Straßen haben Nachrang, das Tempolimit liegt bei 25 km/h und die Radler dürfen auf der Straße sogar nebeneinander fahren. Der Autoverkehr muss also hinterherzuckeln, Radler haben in jedem Fall Vorrang. Die betroffenen Bezirke haben diese Vorschläge bereits gehört, die Reaktionen sind unterschiedlich.
Interessantes Projekt
Der Rudolfsheimer Bezirkschef Gerhard Zatlokal (SPÖ) ist von der Idee ganz angetan: "Die Goldschlagstraße wurde diesbezüglich schon angeschaut. Es wäre toll auszuprobieren, in welchem Ausmaß die Fahrradstraße zur Verkehrsberuhigung beiträgt."
Wer zahlt das alles?
Franz Prokop (SPÖ), Bezirksvorsteher von Ottakring, ist nicht so begeistert: "Die Hasnerstraße hat viele Kreuzungen, da müsste man diese Fahrradstraße zusätzlich absichern. Und: Wer zahlt das alles? Ein neues zusätzliche Tempolimit verwirrt nur die Autofahrer, die Radler halten sich eh nicht dran."
Martin Hoffer vom ÖAMTC kann sich nicht vorstellen, dass ohne eine Novelle der StVO die Fahrradstraße eingeführt wird.