2030: Jeder fünfte Österreicher wird im Ausland geboren sein.
Österreichs Bevölkerungszahl wird bis zum Jahr 2030 auf neun Millionen Einwohner wachsen. Das geht aus einer von der Statistik Austria am Freitag präsentierten Prognose hervor. Demnach wird dann der Anteil der im Ausland geborenen Personen von heute 16 auf 20 Prozent steigen. Eine deutliche Verschiebung gibt es auch in der Altersstruktur. Während derzeit 18 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sind, werden es 2030 bereits mehr als 25 Prozent sein.
Im Moment leben in Österreich 8,43 Millionen Menschen, 2030 sollen es laut Statistik Austria 8,99 Millionen sein, was einem Anstieg von sieben Prozent entspricht.
Kräftige Zuwächse sind ab sofort bei jenem Teil der Bevölkerung zu erwarten, die über 65 Jahre alt sind. Immer stärker besetzte Generationen traten in den vergangenen Jahren ins Pensionsalter über. Zuerst waren dies die starken Geburtsjahrgänge um 1940, in rund zehn Jahren werden es dann die "Baby-Boom-Jahrgänge" der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein.
Im Jahr 2012 waren 1,51 Millionen (18 Prozent) der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,71 Millionen um 13 Prozent größer sein als 2012. Bis 2030 steigt diese Zahl auf 2,16 Millionen (plus 43 Prozent), bis 2060 auf 2,70 Millionen (plus 79 Prozent). Das entspricht einem langfristigen Zuwachs um nahezu vier Fünftel des derzeitigen Ausgangsbestandes.
Mehr Wiener - weniger Kärntner
Während die Bevölkerung des gesamten Bundesgebiets in den nächsten Jahrzehnten wachsen wird, werden von Statistik Austria regional unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert. Überdurchschnittlich starkes Bevölkerungswachstum ist in Wien und Niederösterreich zu erwarten. Kärnten wird hingegen langfristig mit weiteren Bevölkerungsverlusten zu rechnen haben.
Wien wird infolge der Zuwanderung das stärkste Bevölkerungswachstum aller neun Bundesländer erleben. So wächst die Bevölkerung von 1,73 Millionen (2012) bis 2030 auf 1,97 Millionen (plus 14 Prozent).
Die in den vergangenen Jahren eingetreten Bevölkerungsverluste Kärntens werden sich auch in Zukunft fortsetzen. Bis 2060 verliert Kärnten nach der vorliegenden Prognose acht Prozent seiner derzeitigen Einwohnerzahl (556.000) und wird dann 510.000 Einwohner zählen.
Abgesehen von den 31 Prozent in Wien liegt derzeit der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung zwischen neun Prozent (Burgenland) und 18 Prozent (Vorarlberg). Im Jahr 2060 wird wiederum Vorarlberg mit 25 Prozent nach Wien (34 Prozent) den höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ausweisen, das Burgenland und die Steiermark mit je 17 Prozent die niedrigsten.