Mitarbeiter angeschossen

Bande schießt Mann in Wett-Café nieder

17.07.2012

Ein Mitarbeiter von Wettpunkt wurde angeschossen und schwer verletzt.

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© APA/ Fohringer
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Wie jeden Tag ging der türkische Geldbote Mesut T. (49) seiner Arbeit nach: So wollte er auch am Dienstag um 6.15 Uhr im Lokal Wettpunkt in der Reinprechtsdorfer Straße 8 (Margareten) die Automaten leeren und die Tageslosung abholen – diesmal verlor er dabei fast sein Leben.

Drei Gangster stürmen Wettbüro und schießen
Drei Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren, die mit Jeans und Baseballkappen bekleidet waren, stürmten die Filiale. Einer aus dem Trio zückte eine Pistole und feuerte mehrere Schüsse auf den 49-jährigen Familienvater ab. Die Bande nahm das Geld und ergriff die Flucht. „Wir haben die Schüsse gehört und uns wahnsinnig erschreckt“, sagte Mehmet K. (Name von der Redaktion geändert), Geschäftsführer der Backstube gegenüber. Die anderen Wettbüro-Mitarbeiter, die sich zum Zeitpunkt des Überfalls im Nebenraum befanden, alarmierten sofort die Einsatzkräfte.

Angeschossener Geldbote schwebt in Lebensgefahr
Mesut T. wurde mit schweren Verletzungen im Bauchbereich ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. Die Ärzte mussten den angeschossenen Geldboten notoperieren. Jetzt liegt das Opfer auf der Intensivstation, sein Zustand ist noch immer sehr kritisch. Seine Frau und seine Kinder sind mit den Nerven am Ende. Sie bangen derzeit im Spital um ihren geliebten Mann und Vater.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Polizeisprecher Thomas Keiblinger: „Es gibt Überwachungsvideos. Sie werden gerade ausgewertet. Erst dann wissen wir mehr über die Täter.“ Die Tat muss geplant gewesen sein: Die Bande dürfte Mesut T. schon tagelang bei seiner Arbeit ausgespäht und dann im richtigen Moment zugeschlagen haben.

„Das ist in unserem Bezirk keine Seltenheit. Überfälle stehen hier sowieso an der Tagesordnung. Es muss immer erst etwas Schlimmes passieren, bis irgendjemand etwas unternimmt“, ärgerte sich Anrainerin Sybille U. gegenüber ÖSTERREICH.

In Wien war das bereits der zweite Überfall auf ein Wettlokal innerhalb von nur drei Tagen. Der Überfall am Sonntag im 20. Wiener Gemeindebezirk ist aber zum Glück deutlich glimpflicher ausgegangen: Eine Mitarbeiterin wurde hier „nur“ mit einer Pistole bedroht, aber nicht verletzt.




 

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