Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, spricht in der ZIB2 zum Bandenkrieg in Wien. Er beschreibt Verhaftungen, Ermittlungen und eine Welle der Gewalt.
Polizei-Experte Franz Ruf, Österreichs Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, sprach in der ZIB2 bei Moderatorin Margit Laufer über die Bandenkriege in Wien.
Polizei aus Burgenland und Niederösterreich hilft Wien
Ruf hielt fest: "Die Polizeipräsenz wurde massiv verstärkt. Polizisten aus dem Burgenland und Niederösterreich helfen ihren Wiener Kollegen."
Besonders in den Abendstunden zeige man sich vor Ort. Mit uniformierten Kräften, aber auch mit zivilen Ermittlern. "Wir haben die Reaktionfähigkeit erhöht – am Abend sind wir vor Ort präsent", sagte Ruf.
Keine Clan-Kriminalität, aber ethnische Konflikte
Es handle sich beim Bandenkrieg zwischen Syrern und Tschetschenen in Wien nicht um Clan-Kriminalität, sagte Ruf. Was Wien erlebe, seien "ethnische Konflikte" zwischen "Gruppen, die eher lose aufgestellt sind".
Ruf berichtet: "Wir haben bereits Festnahmen durchgeführt, es wird wohl weitere geben." Und er sagt: "Wenn drei Personen auftreten, gehen wir konsequent vor."
Es geht um die "Vorherrschaft im öffentlichen Raum"
Es gebe nun viel mehr Polizei an "neuralgischen Orten" in Wien. Was man erlebe, seien gewaltvolle Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Gruppen, wegen "Rache", aber auch um die "Vorherrschaft im öffentlichen Raum".
Messerverbot, Abschiebungen
Waffenverbotszonen hätten bereits eine gute Wirkung gezeigt, sagt Ruf. "Es wurden schon viele Waffen und gefährliche Gegenstände aufgegriffen".
Er begrüße, dass der Innenminister an einem Gesetz für ein Messerverbot arbeite und mit anderen EU-Staaten an Abschiebungen für Gewalttäter nach Afghanistan und in andere Herkunftsländer arbeite.