"Ein Syrer hat Messerstich bekommen, liegt im Krankenhaus. Es kann sein, dass er stirbt." Dieser Beitrag aus Wien auf einem Telegram-Kanal wird dutzendfach (von Tschetschenen) gelikt und über 700 Mal kommentiert.
Wien. Unfassbare Details offenbaren sich in den jüngsten blutigen Auseinandersetzungen zwischen jungen Tschetschenen, Syrern und Afghanen in Wien. Wie die APA berichtet, sollen die Konflikte schon das ganze Jahr schwelen und mehr und mehr eskalieren.
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So wurde ein 20-jähriger Tschetschene Ende Mai rechtskräftig zu 20 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, weil er Ende Jänner zwei junge Syrer bewusstlos geschlagen hatte. Bei der Gerichtsverhandlung war im Publikum auch ein 30-jähriger Tschetschene anwesend, der kurz danach - in der Nacht auf den 3. Juni - im Arthaberpark in Favoriten von einem unbekannten Gegner niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wurde. Und das obwohl er mit seinen beiden Cousins als "Leibwächtern" zu der Aussprache gekommen war. Vor allem dürfte dieses ungeahndete Verbrechen Hintergrund der jetzigen Eskalation sein - oe24 berichtete.
Araber wollen Kontrolle in den Wiener Parks
Doch es wird noch verrückter: Laut APA heißt es aus tschetschenischen Kreisen, dass sich aus Syrien bzw. dem arabischen Raum stammende Burschen und junge Männer in Wien zu einer Bande formiert hätten, die sich "505/515" nennt und in Parks und öffentlichen Plätzen Migranten auf ihre Herkunft ansprechen soll. Personen, die sich als Tschetschenen, aber auch als Türken zu erkennen geben, würden dann angegriffen und verletzt. Dagegen mobilisiert sich nun zusehends Widerstand, auf mehreren Telegram-Kanälen haben sich Gruppen gegen "505/515" gebildet. Vor allem der angebliche Angriff auf eine schwangere junge Frau und eben die Messerattacke auf den 30-jährigen im Arthaberpark in Favoriten sollen nicht hingenommen werden.
Verdächtiger wurde in Zusammenhang mit den jüngste Ereignisse gestellt.
"Unsere Leute wollen dafür Rache", schilderte ein junger Tschetschene am Montag der APA. In einem gegen "505/515" gerichteten Telegram-Kanal werden die am Wochenende verletzten syrischen Opfer regelrecht abgefeiert. "Die Kriege gehen weiter", schreibt ein User. Ein anderer hält fest: "Ein Syrer hat Messerstich bekommen, liegt im Krankenhaus. Es kann sein, dass er stirbt." Dieser Beitrag wird dutzendfach geliked und über 700 Mal kommentiert.
"Geht nicht raus ohne Messer"
In der betreffenden Telegram-Gruppe werden Bilder von angeblichen Mitgliedern der Gegner gepostet und Personen denunziert, denen die Messerattacke im Arthaberpark zugeschrieben wird. "Mädels aus Wien" werden zum Aufpassen ermahnt: "Reumann, Jägerstraße, Prater und Meidling sind Araber unterwegs, die gezielt Chechener angreifen." An einer anderen Stelle heißt es: "Wir Admins bitten euch um einen Gefallen, geht nicht raus ohne Messer oder Waffe. (...) Wir werden diese Hunde beseitigen, keine Sorge."
Offenbar waren die jüngsten Ereignisse erst der Anfang. Jetzt sollte die Polizei noch viel mehr alarmiert sein.