Blutiges Ende
Bangen um Austro-Geisel in Algerien
17.01.2013
Bei Angriff der Armee sollen 34 Geisel und 15 Kidnapper getötet worden sein.
Die Geiselnahme in Algerien hat möglicherweise eine blutige Entwicklung genommen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die mauretanische Agentur ANI am Donnerstag berichtete, sollen bei einem Angriff der algerischen Armee 34 Geiseln und 15 Kidnapper getötet worden sein. ANI gilt als Al-Kaida-nahe.
Zumindest fünf der Geisel dürften den Befreiungsversuch der Armee überlebt haben. Vier ausländische Geiseln - zwei Briten, ein Franzose und ein Kenianer - hätten den Angriff auf die islamistischen Entführer überlebt, meldete die staatliche algerische Nachrichtenagentur APS am Donnerstag. Das irische Außenministerium teilte mit, dass auch die irische Geisel befreit werden konnte.
Bangen um Österreicher
Unter den 41Geiseln befand sich auch ein Österreicher. Bei der Geisel handle es sich um einen 36-jährigen Niederösterreicher, der im Land für eine Ölfirma tätig war, sagte Außenamtssprecher Martin Weiss. Für welche Firma der Entführte arbeitet, wollte das Außenministerium nicht bekannt geben. Laut Medienberichten war neben der britischen BP, auch der norwegische Ölkonzern Statoil sowie der japanische Konzern JGC Corp. auf dem In Amenas-Ölfeld tätig. Auch die BP-Presseabteilung in London wollte keine Auskunft zur Nationalität ihrer festgehaltenen Mitarbeiter geben. Über das Schicksal des Österreichers ist derzeit noch nichts bekannt.
Die Geiselnehmer forderten ein Ende des französischen Militäreinsatzes gegen Islamisten in Mali. Die Geiselnahme habe deshalb in Algerien stattgefunden, weil das Land seinen Luftraum für die französische Luftwaffe geöffnet habe, erklärten sie. Am Donnerstag forderten sie zudem freies Geleit für sich selbst und die Geiseln, um das Gasfeld verlassen zu können.
Mittwochabend hatte eine mutmaßliche französische Geisel gegenüber dem Nachrichtensender "France24" angegeben, die Geiseln würden in einem mit Sprengfallen präparierten Gebäude auf einem BP-Gasfeld festgehalten. Mehrere Geiseln trügen Sprengstoffgürtel, um mögliche Angriffe von Sicherheitskräften zu verhindern.