Für einen bewaffneten Bankraub bekam eine bestellsüchtige junge Mutter eine milde Strafe.
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig: Doch 18 Monate Haft für einen Banküberfall mit einer täuschend echten Spielzeugpistole sind ein Klacks. Bis zu zehn Jahren sind sonst möglich, doch die aus Deutschland stammende Niederösterreicherin (28) war unbescholten, geständig und bereute den Coup in ihrem Wohnort Hainburg.
Akzent
Weil die arbeitslose Einzelhandelskauffrau bei Versandhäusern und einem Stromversorger 10.000 Euro Schulden hatte, schritt sie im Mai mit einer Maske aus in Eiklar eingeweichtem Toilettenpapier zur Tat. Die Verkleidung war gut – niemand hätte sie erkannt –, doch zum Verhängnis wurde der Mutter eines achtjährigen Sohnes ihr ausgeprägter deutscher Akzent. Bei einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung wurde ein Teil der Beute sichergestellt – ihr Lebensgefährte, der nicht eingeweiht war, fiel ebenso wie das Kind aus allen Wolken. Die Beschuldigte nahm das Urteil beim Prozess in Korneuburg an, die Staatsanwaltschaft gab noch keine Erklärung ab.