Insgesamt sollen die beiden rund 1,2 Millionen Euro erbeutet haben.
Den beiden mutmaßlichen Serienbankräubern, die Anfang Dezember des Vorjahres nach einem Überfall auf eine Bank in Blindenmarkt (Bezirk Melk) geschnappt worden sind, werden insgesamt 14 Überfälle mit einer Beute von rund 1,2 Mio. Euro in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark vorgeworfen.
Bei dem Überfall am 4. Dezember kam es zu einem Schusswechsel mit dem Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Einer der Täter erlitt dabei einen Oberkörperdurchschuss. Kurz danach wurden die zwei Brüder, ein heute 25- und ein 27-Jähriger, auf einem Autobahnparkplatz festgenommen. Sie gaben zunächst neben dem Überfall in Blindenmarkt noch neun andere Delikte zu, später widerriefen sie diese Geständnisse aber.
Die 14 Überfälle des Duos
- 16. Dezember 2005 Postamt in Linz
- 7. Juli 2006/ 20. Dezember 2007 Bank in Linz
- 21. November 2006/ 6. November 2007 Postamt in Linz
- 19. November 2007/ 17. November 2008 Bank in Allhaming (Linz-Land)
- 14. Dezember 2007 Bank in Erlauf (Melk)
- 21. November 2008 Bank in Oberwang (Vöcklabruck)
- 28. November 2008/ 4. Dezember 2009 Bank in Blindenmarkt
- 5. Dezember 2008 Bank in Nestelbach bei Graz
- 12. Dezember 2008 Bank in Sebersdorf (Oststeiermark)
- 18. Dezember Bank in Leonding (Linz-Land)
Die Überfälle sollen sie teilweise mit einer echten Schusswaffe und teilweise mit einer Softgun verübt haben.
Gefälschte Dokumente
Die Kriminalpolizei fand heraus, dass
die Brüder ein Safefach angemietet hatten. Dieses wurde ageöffnet - es
befanden sich rund 260.000 Euro, verfälschte slowakische Dokumente und eine
Maschinenpistole darin. Weitere 10.000 Euro wurden in einem Mietwagen der
Verdächtigen gefunden.
Halbbruder ausgeforscht
Die Ermittler forschten zudem einen
45-jährigen Halbbruder der beiden mutmaßlichen Räuber aus, der seit Oktober
2008 in Frankfurt am Main in Deutschland eine Strafe wegen
Suchtmittelankaufes verbüßte. Ihm wird Mittäterschaft vorgeworfen. Er wurde
nach Österreich überstellt und soll ein Geständnis abgelegt haben.
Das bei den Überfallen erbeutete Geld verwendeten die Verdächtigen für ihren Lebensunterhalt - Teile des Jahres verbrachten sie in Thailand.