Beben in Türkei und Syrien
Bundesheer bereitet sich auf Hilfseinsatz vor
06.02.2023Die 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfeeinheit ''Austrian Forces Disaster Relief Unit'' (AFDRU) sollen am Dienstag mit sechs Hunden in die Türkei fliegen.
Korneuburg. Ein Kontingent des Österreichischen Bundesheeres hat am Montagabend im ABC-Abwehrzentrum in Korneuburg die finalen Vorbereitungen für den Einsatz nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien getroffen. Die 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfeeinheit "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) sollen am Dienstag mit sechs Hunden in die Türkei fliegen. Mehr als 3.000 Menschen starben bei dem schweren Erdbeben und zahlreichen Nachbeben.
Kleines "Vorkommando" startet Dienstagfrüh
Am Montagabend durchlief das Kontingent die letzten medizinischen Checks im ABC-Abwehrzentrum in Korneuburg und belud die Container. Ein kleines "Vorkommando" startet Dienstagfrüh von Linz-Hörsching in die Türkei. Der Großteil der Soldaten und Soldatinnen fliegt Dienstagmittag von Wien-Schwechat ins Katastrophengebiet. "Unsere Aufgabe ist es, Leben zu retten", sagte der Leiter des ABC-Abwehrzentrums, Oberst Jürgen Schlechter, am Montagabend der APA. Laut Schlechter bleibt dafür ein Zeitfenster von 100 Stunden. Sechs Rettungshunde sollen die Soldaten zudem unterstützen.
Wo die österreichischen Helfer konkret eingesetzt werden, sei noch nicht klar, sagte Schlechter. "Das erfahren wir erst im Einsatzgebiet vor Ort." Im Gepäck hat das österreichische Kontingent unter anderem Bergegeräte wie Spreizer, Bohrhämmer oder Schremmer. Insgesamt 25 Tonnen an Ausrüstung bringen die Soldaten in die Türkei mit. Während des vorläufig zehntägigen Einsatzes werde sich das Bundesheer komplett autark versorgen. "Wir dürfen der Türkei nicht noch 'mehr Aufwand' machen", verweist Schlechter auf Zelte, Stromaggregate, Waschmaschinen oder Wassertanks, die das Bundesheer ebenfalls mitbringt.
Berufs- sowie Milizsoldaten
Das Kontingent besteht aus Berufs- sowie Milizsoldaten aus mehreren Bundesländern. Sie waren am Montag um 8.42 Uhr alarmiert worden, nachdem das schwere Erdbeben mit Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet in der Nacht auf Montag erschütterte und mehrere Nachbeben folgten. Mehr als 13.500 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt.