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Behörden kannten Missbrauchs-Fotos von Luca

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Die Behörden sind am Tod von Luca Schuld. Das steht in der Anzeige, die jetzt die Staatsanwaltschaft auf Touren bringt. Das Jugendamt kannte die Missbrauchs-Bilder.

In der Anzeige steht es schwarz auf weiß. „Sowohl das Jugendwohlfahrtsamt in Mödling als auch in Schwaz haben es trotz Kenntnis des geforderten Ausfolgeverbotes unterlassen, erforderliche Maßnahmen zu setzen und dadurch den Tod von Luca mitverursacht.“

"Eindeutige Missbrauchs-Verletzungen auf den Bildern"
So hat sich Georg Zanger, der Anwalt des leiblichen Vaters von Luca, an die Staatsanwaltschaft gewandt. „Die Missbrauchs-Verletzungen, die auf den Bildern zu sehen sind, sind eindeutig“, so Zanger. Dass die Behörde nicht reagiert hat, der Forderung des Krankenhauses Mödling nicht nachgekommen ist, ist für Zanger „unfassbar.“

Die am Donnerstag aufgetauchten Fotografien des kleinen Luca, der am 3. November an schweren Misshandlungsfolgen gestorben ist, sorgen nicht nur für Bestürzung, sondern endlich auch für Reaktionen. Neben der Anzeige von Zanger wurde gestern auch die Staatsanwaltschaft in Tirol aktiv. Die Jugendwohlfahrtsbehörde hat den Akt der Staatsanwaltschaft übergeben, die nun die „strafrechtliche Beurteilung“ im Fall Luca vornimmt.

Indes wird immer wahrscheinlicher, dass zumindest die Jugendwohlfahrt Schwaz die Missbrauchs-Bilder kannte, aber trotzdem der Mutter den kleinen Luca nicht wegnahm. „Die Aktübergabe ist jetzt quasi ein Schuldeingeständnis und ich weiß, dass das Jugendamt Schwaz die Bilder kannte“, so ein Insider zu ÖSTERREICH.

Fotos Behörde gezeigt
Was aber bereits jetzt fest steht, ist skandalös genug: „Die Fotos wurden den Kinderschutzgruppen in Mödling und Schwaz gezeigt. Die Kinderschutzgruppe ist das Bindeglied zwischen Krankenhaus und Jugendwohlfahrt“, erläutert Klaus Schwertner, Sprecher der niederösterreichischen Klinikenholding.

Mitglieder in diesen Kinderschutzgruppen: Psychologen und Sozialarbeiter.

Und selbst wenn die Bilder nicht an die richtigen Stellen weitergeleitet wurden, war die schriftliche Dokumentation, die alle Behörden gelesen haben müssen, schwerwiegend genug. Zanger: „Die Verletzungen waren so gravierend und genauso beschrieben, dass jeder sofort handeln hätte müssen. Wir reden hier von einem damals einjährigen Kind. Einem völlig hilflosen Kind.“

Während also vor allem die Tiroler Jugendbehörde immer massiver unter Druck kommt, laufen auch die Ermittlungen in der Staatsanwaltschaft in Korneuburg auf Hochtouren. „Wir haben Voruntersuchungen gegen die Mutter und ihren Freund eingeleitet wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge – zusätzlich gegen den Freund wegen schweren sexuellen Missbrauchs“, so Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft.

Verdacht des sexuellen Missbrauchs
Im Fall Luca besteht auch der Verdacht des sexuellen Missbrauchs. Wie Oberst Franz Polzer am Samstag mitteilte, wurde diesbezüglich eine gerichtsmedizinische Untersuchung angeordnet. Das Ergebnis werde in der Folge an die Justiz übermittelt.

Der Hauptverdacht in dem Fall richtet sich laut Polzer weiter gegen einen 23-Jährigen aus dem Bezirk Wien-Umgebung, den Freund der Kindesmutter. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Ermittelt werde aber weiter auch gegen die 22-jährige Mutter aus dem Bezirk Schwaz, sie ist auf freiem Fuß.

Letzte Ruhe
Der Leichnam von Luca wurde von der Gerichtsmedizin freigegeben und gestern in Schwaz eingesegnet. Nach seinem qualvollen Tod durfte er damit zumindest zu seiner letzten Ruhe finden.

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