Bei Eröffnung

Razzia im Flatrate-Bordell

01.04.2014

ÖSTERREICH begleitete Polizei bei Razzia im ersten Flatrate-Puff des Landes.

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© TZOe Fuhrich, Die "Donau Dolls"
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Razzia zum Einstand: 30 Minuten hatte Donau-Dolls, das erste Flatrate-Bordell Österreichs, offen. Schon stand die Polizei vor dem Tor. Verdacht: sexuelle Ausbeutung der Prostituierten.

Puff-Chef Werner Schmuck sieht das anders (s. unten). Insgesamt nimmt er die Razzia aber gelassen hin: „Die Polizei muss ihre Arbeit tun.“ Angezeigt wurden fehlende Rauchmelder und verstellte Fluchtwege.

Die Ermittler beobachten das Etablissement weiter
Zwanzig Damen und eine Handvoll Gäste sind bereits da. Für Befragungen und die Überprüfung der Personalien werden sie aus ihren Schäferstündchen gerissen. Am Handgelenk tragen sie bunte Gummibänder: Für 145 Euro Eintritt bekommt der Gast fünf Bänder, die gegen entsprechende Gegenleistung eingetauscht werden.

„Ich bin nur zufällig da“, sagt ein Gast aus Südösterreich. Wo die Frauen, die hier als „Sexworker“ bezeichnet werden, herkommen, wissen die Betreiber nicht. Ihr Geld bekommen sie am Tagesende für eingesammelte Bänder. Wie viel, das ist vielen allerdings nicht klar.

Vorerst darf Donau-Dolls offen bleiben. Doch die Ermittler beobachten weiterhin genau: Das Landeskriminalamt ermittelt bereits, ob das Geschäftsmodell rechtlich einwandfrei ist.

Die Aufregung um das Puff ist groß: Die Politik will es verbieten (ÖSTERREICH berichtete). In der SPÖ wurde schon die Forderung nach einer bundesweiten Neuregelung des Prostitutionsgesetzes laut. Damit könnte die Flatrate schon sehr bald flachfallen.

E. Kühnelt

Werner Schmuck im Interview: "Pauschale ist normal"

ÖSTERREICH: Halten Sie die Razzia zur Eröffnung für Polizei-Schikane?
Werner SCHMUCK: Die Untersuchung ist schon erforderlich. Die Polizei soll ihre Arbeit tun.

ÖSTERREICH: Was wird beanstandet?
SCHMUCK: Es wurden nur Kleinigkeiten bemängelt. Das werden wir jetzt richten.

ÖSTERREICH: Ging es auch um ihr Flatrate-Geschäftsmodell?
SCHMUCK: Wir haben keine Flatrate, nur einen „Flat-Preis“ – einen limitierten Pauschalpreis. In jedem normalen Dienstverhältnis ist es so, dass man eine Pauschale bezahlt kriegt. Leider ist das Wort Flatrate durch deutsche Negativbeispiele jetzt so schlecht besetzt.

(küe)



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