Verlockendes Angebot
Berlin will Österreich die Lehrer klauen
18.04.2016
Für 28 Wochenstunden bietet die deutsche Hauptstadt 4.450 Euro Brutto-Einstiegsgehalt.
Berlin macht Ernst mit seiner Ankündigung, auch in Österreich verstärkt auf die Suche nach Lehrern zu gehen. Am Wochenende erschienen in heimischen Medien Stellenanzeigen, die unter anderem mit einem Brutto-Einstiegsgehalt von 4.450 Euro für die Primarstufe (Volksschule) werben. Zunächst müssen sich etwaige Bewerber allerdings einem Auswahlverfahren unterziehen.
Volksschullehrer gesucht
Berlin ist aufgrund des starken Zuzugs schon seit Jahren auf der Suche nach Pädagogen. Wurde zunächst in anderen deutschen Bundesländern um Lehrer geworben (etwa mit "Revierwechsel gefällig? Kohle gibt's auch bei uns" in Nordrhein-Westfalen oder "Da werd ned nur o'zapft. Da werd aa eigstellt" in Bayern), weitete der Berliner Senat im Februar seine Suche auf Österreich und die Niederlande aus. Gesucht werden vor allem Volksschullehrer als auch Lehrer für bestimmte Unterrichtsfächer wie Mathematik, Physik, Informatik, Chemie (Gehalt: 5.000 Euro) und Sonderschullehrer (Gehalt: 5.100 Euro).
Gehalt weit über österreichischem Niveau
Mit einem Einstiegsgehalt von 4.450 Euro für Volksschullehrer liegt Berlin weit über dem derzeitigen österreichischen Niveau (2.550 Euro nach dem neuen Lehrerdienstrecht) - selbst wenn man die ungünstigeren Regelungen für Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie die höhere Lehrverpflichtung (28 statt 24 Stunden) einbezieht, könnte dies für österreichische Pädagogen attraktiv sein.
Weiterer kleiner Wermutstropfen: Das Einstiegsgehalt ergibt sich aus der bisherigen Dienstzeit und der Differenz zum Höchstgehalt als übertariflicher Zulage. Das heißt, dass außer den allgemeinen Tariferhöhungen keine Steigerungen mehr zu erwarten sind - also vor allem kein Sprung in eine höhere Gehaltsklasse.
Info-Tag
Am 23. April findet nun in Berlin ein Info-Tag für Interessenten statt. Verbindliche Einstellungsangebote gibt es erst nach Absolvierung der Auswahlverfahren.