Die Polizei kommt kaum noch hinterher: Aggressives Betteln nimmt dramatisch zu.
Jeder kennt das inzwischen: Bettler sitzen nicht nur auf dem Gehsteig herum und halten die Hand auf. Inzwischen springen sie einen fast an, schnorren aufdringlich, palavern einen voll und pöbeln hinterher, wenn nichts gegeben wurde. So aggressiv wurde noch nie gebettelt. Allein im Dezember musste die Polizei in Wien 300 Anzeigen aufnehmen. Und in anderen Städten sieht es nicht viel besser aus.Die Beamten werden auf ihren Streifen von sich aus aktiv, häufig aber auch auf Zuruf durch Passanten. Laut Landessicherheitsgesetz ist Betteln verboten, wenn dieses in aggressiver, aufdringlicher oder organisierter Form erfolgt. Das ist inzwischen an der Tagesordnung, „normales“ Betteln kommt kaum noch vor.
Geldstrafen bis 700 Euro oder Ersatzhaft
Immer häufiger wird auch das Betteln mit Kindern geahndet. Die neueste perfide Mitleidsmasche: das Schnorren mit Hundewelpen. Wie berichtet, werden die Tiere eigens gezüchtet, mit Medikamenten ruhiggestellt oder für fünf Euro am Tag für die Betteltour verliehen.
Im Sicherheitsgesetz sind für aggressives Betteln Geldstrafen bis 700 Euro vorgesehen. Oder bei Uneinbringbarkeit ersatzweise eine Woche Haft. Von einsitzenden Bettlern ist jedoch nichts bekannt.