Die seltsame Entführung der Linie 60 sorgt für Erheiterung – und Ermittlungen.
Ganz Österreich spricht über die Story, wonach eine Bim der Linie 60 bei der Endstation Rodaun gekapert wurde, als der Chauffeur das WC aufsuchte. Als der Fahrer zurückkam, war auf einmal sein Arbeitsplatz verschwunden. Wollte sich ein „Entführer“ einen Kindheitstraum erfüllen? Oder handelt es sich um einen (Ex-)Arbeitskollegen, der dem Fahrer einen fiesen Streich spielen wollte?
Polizeiliches Nachspiel für Straßenbahn-Entführer
Letzteres scheint plausibler. „Es braucht ein gewisses Vorwissen und einen Aktivierungs- sowie einen Kabinenschlüssel, um in die Niederflurstraßenbahn zu gelangen und sie in Gang zu setzen“, erläutert Michael Unger, Sprecher der Wiener Linien. Was klar für die „Kollegenthese“ spricht.
Dem Kidnapper wurde jedenfalls nach nur zwei Stationen von den Wiener Linien der Strom abgedreht. Bei der Haltestelle Breitenfurter Straße verließ er die Bim, die zu diesem Zeitpunkt leer war, und verschwand.
Aus polizeilicher Sicht hat der Coup Konsequenzen. „Der Unbekannte hat die Straßenbahn zwar nicht beschädigt, bei unbefugtem Gebrauch muss man allerdings mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe von 360 Tagessätzen rechnen“, so Polizeisprecher Thomas Keiblinger.(lae)