960 Euro Strafe für Wiener, der Straßenbahn klaute.
„Ich verantworte das. Wie ich auf diese Blödheit gekommen bin, frag ich mich selber“, sagte der ehemalige Mitarbeiter der Wiener Linien, Claus S. (36, Name geändert) am Montag kleinlaut am Wiener Landesgericht.
Der 36-jährige Ex-Straßenbahnfahrer war am 20. Jänner auf die Schnapsidee gekommen, eine abgestellte Straßenbahn zu kapern.
Der Angeklagte, der in der Nacht zuvor seinen Geburtstag mit reichlich Alkohol gefeiert hatte, war mit der 60er-Bim bis zur Endstation nach Rodaun (Wien-Liesing) gefahren. Nachdem alle Fahrgäste ausgestiegen waren und auch der Chauffeur die Bim verließ, um sich am WC zu erleichtern, fuhr Claus S. davon, ließ die Straßenbahn nach zwei Stationen stehen und flüchtete.
Medikamente vertauscht, weil sie ähnlich aussehen
Möglich war die Fahrt nur deshalb, weil der 36-Jährige noch immer einen Aktivierungsschlüssel besaß, den er nur zufällig dabeigehabt haben will. Vor Gericht verteidigte sich S. mit der Einnahme von „Pulverln“, die er wegen Zahnschmerzen nehmen musste, aber angeblich vertauschte. „Ich hab die Pulver verwechselt. Die schauen ziemlich gleich aus“, so der Angeklagte. Der 36-Jährige wurde wegen unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 960 Euro verurteilt.