Bis zu 10 Jahre Haft drohen

20-Jähriger in syrischem Terror-Camp?

25.03.2014

5 Monate lang soll Osman K. in syrischem Terror-Camp ausgebildet worden sein.

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© TZ Oesterreich Fuhrich Roman
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Erst besuchte Osman K. regelmäßig die bei Salafisten beliebte Altun-Alem-Moschee in Wien-Leopoldstadt. Dann ließ er sich einen Bart wachsen, trug nur mehr Kaftan und wollte seiner Familie verbieten fernzusehen. Der Grund: Frauen sind dort nackt zu sehen!

Gebürtiger Türke sitzt 
seit Dezember in U-Haft
Als der 19-jährige Maler-Lehrling am 20. Juni des Vorjahres nun von einem Tag auf den anderen verschwand, war für seine Familie klar: Der gebürtige Türke hat sich in ein syrisches Terror-Camp abgesetzt. Auch Osman K. soll das Freunden gegenüber bestätigt haben. Bei seiner Rückreise am 3. Dezember nimmt ihn die Polizei fest. Seitdem sitzt er in Wien in Untersuchungshaft.

Verteidiger: »Das ist ein reines Indizienverfahren«
Dienstagfrüh begann nun am Wiener Landesgericht der Prozess gegen den jungen Mann. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Das Strafmaß: sechs Monate bis zu zehn Jahre.

Osman K.s Anwalt Georg Haunschmidt gegenüber ÖSTERREICH: „Es handelt sich um ein reines Indizienverfahren. Es gibt keinen Beweis dafür, dass mein Mandant in Syrien war. Mit seinen eigenen Aussagen wollte er nur prahlen.“ Zwei Zeugen sollen nun beweisen, dass Osman K. in der fraglichen Zeit nicht in Syrien, sondern in der Türkei war. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

(mud)

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