Wie die Einbrecher arbeiten, was Sie dagegen tun können.
14 Einbruchsdelikte in nur zwei Tagen in Salzburg, eine Serie an Einbrüchen im Burgenland: Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, haben Einbrüche in Wohnungen, Einfamilienhäuser und Kellerabteile Hochsaison.
In einzelnen Grätzeln ein Anstieg von 350 Prozent
Aus Erfahrungswerten und laut einem hohen Polizeibeamten aus Wien, der anonym bleiben will, schlugen Einbrecher im Oktober und November mehr als 3.300 Mal in ganz Österreich zu – das ergibt 55 Einbrüche pro Tag.
Mario Hejl vom Bundeskriminalamt bestätigt: „Die Einbrecher schlagen im Herbst vermehrt zu. Sie haben es vermehrt auf Privathaushalte abgesehen.“ Die Aufklärungsquote im langjährigen Mittel beträgt 10 Prozent.
Experte: »Wohnungen sind oft nicht genug gesichert«
In einzelnen Grätzeln in Wien ist die Situation außer Kontrolle: Der Polizei-Insider berichtet von einem Anstieg der Einbrüche von bis zu 350 (!) gegenüber dem Sommer.
Die Taktik der Kriminellen ist simpel, aber effizient: In der Dämmerungszeit zwischen 17 und 20 Uhr schleichen sie sich dort ein, wo noch kein Licht leuchtet. Zum Großteil sind es Ostbanden, die jetzt einbrechen.
Hejl: „Bevorzugtes Diebesgut sind Schmuck, Bargeld, Kreditkarten, Münzsammlungen, wertvolle Uhren und elektronische Geräte.“ Die Einbrüche dauern oft nur bis 15 Sekunden – und zwar, weil viele Wohnungen nicht ausreichend gesichert sind. „Wir merken immer wieder, dass die Einbrecher leichtes Spiel haben“, sagt Rudolf Entrich, Experte für Sicherheitssysteme in Wien, gegenüber ÖSTERREICH.
In Wien, Salzburg, Burgenland, Niederösterreich und Kärnten versucht „Pro Nachbar“, die Nachbarschaftshilfe anzukurbeln. „Die Lage ist dramatischer als von der Polizei dargestellt. Es hilft, mit Nachbarn zu kooperieren“, so Initiator Karl Brunnbauer.
Tipps von Sicherheits-Experte Rudolf Entrich
- LICHT SCHRECKT AB: Viel Licht schreckt potenzielle Einbrecher ab – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
- ZEITSCHALTUHREN: Bei längerer Abwesenheit ist die Installation von Zeitschaltuhren oder Bewegungsmeldern überlegenswert.
- Alarmanlage: „Alarmanlagen machen Sinn, weil Einbrecher schon durch die Sirene abgeschreckt werden“, sagt Sicherheitsexperte Entrich zu ÖSTERREICH.
- Eingangstüre sichern. Besonders wichtig ist die Montage von Zusatzschlössern für die Eingangstüre. Und: „Ein nicht abschraubbarer Sicherheitsbeschlag und ein stärkeres Schließblech helfen.“
- ZUSÄTZLICHE Riegel: Der Experte empfiehlt bei Terrassentüren und bei Fenstern eine zusätzliche Verriegelung.
- SAFE für Wertvolles: Laut Polizeisprecher Hejl sind fix eingebaute Safes für Wertgegenstände schwer zu knacken.
- Nachbarschaftshilfe: Der Austausch mit Nachbarn ist wichtig, zum Beispiel auf www.pronachbar.at